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ResilienceWorks

Maßnahmen zur Radikalisierungsprävention & Resilienzsteigerung von Jugendlichen in Angeboten zur Arbeitsmarktintegration

Programm / Ausschreibung KIRAS, F&E-Dienstleistungen, KIRAS F&E-Dienstleistungen 2019 Status abgeschlossen
Projektstart 01.11.2020 Projektende 30.06.2022
Zeitraum 2020 - 2022 Projektlaufzeit 20 Monate
Keywords Prävention, Ausbildung, Jugendliche, Radikalisierung, Resilienz

Projektbeschreibung

Angebote zur Arbeitsmarktintegration bringen die MitarbeiterInnen immer wieder in Kontakt mit jungen Menschen in multiplen Problemlagen. In manchen Fällen können diese dazu führen, dass sich junge Menschen auf gruppenbezogene Abwertungsideologien einlassen bzw. in weiterer Folge politische oder religiöse Radikalisierungstendenzen zeigen. Neben einem grundsätzlichen Überblick über die Erscheinungsformen und Ausprägungen, ist es daher notwendig, Risikogruppen frühzeitig zu identifizieren und deren Resilienz gegen Radikalisierung zu stärken. Dabei spielen Einrichtungen und Organisationen, welche die Angebote zur Arbeitsmarktintegration umsetzen (Projektträger) und somit mit den jungen Menschen arbeiten, eine zentrale Rolle.
Doch während es in Österreich zwar im schulischen Bereich sowie in der außerschulischen (offenen) Jugendarbeit vergleichsweise viele Initiativen zur Früh-Prävention bzw. Resilienzsteigerung gegen Radikalisierung gibt, existieren diese in den arbeitsmarktpolitisch ausgerichteten Programmen für Jugendliche nur vereinzelt. Darüber hinaus, gibt es bisher keine fundierte Erhebung bzw. Quantifizierung des Problemausmaßes inklusiver einer Typologisierung im Hinblick auf etwaige Erscheinungsformen und Ausprägungen; zudem fehlen Ansätze und Methoden, wie die Projektträger im Sinne der Primär-Prävention die Resilienz der Jugendlichen, die sich in einem der Programme zur Arbeitsmarktintegration befinden, steigern können.
Hier setzt das Projekt ResilienceWorks an und zielt darauf ab, einerseits eine tiefergehende Problemeinschätzung zum Radikalisierungspotenzial in ausgewählten Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu erhalten, und andererseits entsprechende praxisrelevante Ansätze zur Steigerung der Resilienz Jugendlicher als Früh-Prävention gegen Radikalisierung zu entwickeln. In den Vorgesprächen wurde seitens der Bedarfsträger Bundesministerium für Inneres (BMI) und die Fachsektion im Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend (BMAFJ) eine Fokussierung auf drei zentrale Angebote aus der „AusBildung bis 18“ (AB18) vorgenommen. Diese umfassen „Überbetriebliche Lehre“ (ÜBA), „AusbildungsFit“ (ehemals Produktionsschulen) und „Jugendcoaching“, an denen insgesamt jährlich ca. 80.000 Jugendliche und junge Erwachsene teilnehmen.
Parallel zur Analyse von nationalen und internationalen Good Practices erfolgt eine Abstimmung in Form von Interviews mit den primären (BMI und BMAFJ) und sekundären Bedarfsträgern (AMS – Arbeitsmarktservice und SMS – Sozialministeriumservice als Träger der Angebote). Danach wird eine quantitative Vollerhebung unter den TrainerInnen und Coaches, die in Österreich in Rahmen dieser Angebote mit den Jugendlichen arbeiten, durchgeführt. Dies ermöglicht eine generelle Einschätzung des Problems in Österreich und erlaubt es, die Bedürfnisse aus der Praxis zu erfassen. Anschließend werden Fokusgruppen mit Jugendlichen zur Einschätzung des Problems und zur Entwicklung möglicher Lösungsansätze organisiert. Schließlich werden die Ergebnisse sowie mögliche Methoden der Resilienzsteigerung und Präventionsansätze mit den Träger-Organisationen reflektiert.
Aufbauend auf den Forschungsergebnissen werden verschiedene Methoden und Ansätze zur Steigerung der Resilienz Jugendlicher gegen Radikalisierung konzipiert, im Rahmen von experimentellen Laboratorien getestet sowie optimiert und schließlich in Form eines – auf die Angebote der „AusBildung bis 18“ zu-geschnittenen – Toolkits zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird der Mehrwert des Projekts „Resi-lienceWorks“ (in Abstimmung mit den Bedarfsträgern) durch Vernetzung, Dissemination und Präsentation der Ergebnisse sowie durch die Erstellung von Handlungsempfehlungen für EntscheidungsträgerInnen aus Politik, Verwaltung und Praxis gestärkt.

Abstract

Labor-market-integration programs bring employees in contact with young people that are facing multiple problems. In some cases, these can push young people towards group-related devaluation ideologies or into radical political or religious (online or offline) groups. In addition to a basic overview of potential manifestations and forms, it is therefore necessary to identify risk groups at an early stage and to strengthen their resilience against radicalization. Institutions and organizations that implement the pro-grams for labor market integration and thus work with young people are main stakeholders in this con-text.
However, while in Austria there are comparatively many initiatives for early prevention or increasing resilience against radicalization in the school sector as well as in out-of-school (open) youth work, these measures are largely missing in programs for labor market integration of young people. On the one hand, there hasn’t been a well-founded survey or a quantification of the significance of the problem or a creation of a typology with regard to any manifestations and characteristics; on the other hand, the approaches or methods of how trainers can improve the resilience of young people who are participating in one of their programs for labor market integration are rare.
This is where the ResilienceWorks project comes in and aims to obtain, on the one hand, a more in-depth assessment of the problem of radicalization in selected programs for labor market integration and, on the other hand, to develop appropriate practical approaches to increase the resilience of young people as an early prevention against radicalization. In the preliminary talks, the BMI and BMAFJ stakeholders re-quested to focus on three central offers from “Training up to 18”. These include “inter-company apprenticeship” (ÜBA), “AusbildungsFit” (formerly production schools) and “youth coaching”, in which around 80,000 young people and young adults participate each year.
Parallel to the analysis of national and international good practices, there is a coordination in the form of interviews with the primary (Ministry of Interior - BMI and Ministry of Work, Family and Youth - BMAFJ) and secondary users (AMS and SMS as providers of the offers). A quantitative survey is then carried out among all trainers who work with the young people in Austria as part of these programs. This enables a general assessment of the problem in Austria and allows the needs from practitioners to be identified. Furthermore, focus groups with young people are organized to assess the problem from their perspective and develop possible solutions. Finally, the results as well as possible methods of increasing resilience and prevention approaches are reflected with the supporting organizations.
Based on the research results, various methods and approaches to increase the resilience of young people against radicalization are conceived, tested and optimized within the framework of experimental labs and finally made available in the form of toolkits tailored to the "Training up to 18" programs. In addition, the added value of the "ResilienceWorks" project (in coordination with the BMI and the BMASK) is strengthened through networking, dissemination and presentation of the results, as well as through the preparation of recommendations for decision-makers from politics, administration and practice.