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SEMARIS

Identifikation und Management von Reputationsrisiken und -chancen

Programm / Ausschreibung COIN, Kooperation und Netzwerke, COIN Netzwerke 8. Ausschreibung Status abgeschlossen
Projektstart 01.09.2016 Projektende 31.08.2018
Zeitraum 2016 - 2018 Projektlaufzeit 24 Monate
Keywords CSR, Semantische Technologien, Risikomanagement

Projektbeschreibung

Bedingt durch die weltweite Vernetzung von Stakeholdern, Logistikketten und Konsumenten und die damit verbundene Gefahr der explosionsartigen Ausbreitung von negativen Meldungen, ist die Identifikation und das Management von Reputationsrisiken für Unternehmen zu einer Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg geworden.

Das Projekt SEMARIS erforscht nachfolgend angeführte Methoden, die es dem Konsortium ermöglichen sich von aktuell am Markt befindlichen Produkten für das Management von Reputationsrisiken deutlich abzuheben:

- Reputational Risk Ontologie welche es, mit Hilfe semantischer Beschreibungen von Faktoren welche das Reputationsrisiko beeinflussen, ermöglicht die Kritikalität der Faktoren hinsichtlich des Reputationsrisikos zu beschreiben.

- Multi-linguale Textmining und Text Analysis Methoden welche es auf Basis der entwickelten Reputational Risk Ontologie ermöglichen in nahezu Echtzeit in beliebigen Webquellen wie zum Beispiel Nachrichtenseiten, Blog Einträgen, Foren, Social Media, etc. nach Reputational Risk relevanten Daten zu suchen.

- Erfassungsinfrastruktur für Participatory Sensing. Neben der Erfassung und Interpretation von Webquellen ist ein weiteres technisches Ziel dass Participatory Sensing, d.h. die Nutzung verteilter menschlicher Sensoren, zur Erfassung von Stimmungsbildern verwendet wird.

- Hybrides Qualitätssicherungssystems zur Berücksichtigung von Unsicherheiten innerhalb des Datensammlungsprozesses. Nach der automatisierten Erfassung, Kategorisierung und Zuordnung der Inputdaten (siehe Textmining und Participatory Sensing), stellt ein in SEMARIS entwickeltes dezentrales Qualitätssicherungssystem sicher, dass Inputdaten erst nach erfolgreicher Prüfung durch menschliche Akteure in der Risikoberechnung verwendet werden.

- Reputationsrisikoberechnungsmodell. Dabei wird sowohl die Kritikalität der Meldung als auch die Reputation der Datenquelle berücksichtigt. Beide Werte können unternehmensspezifisch definiert werden. Die Inputdaten werden abhängig von deren Schweregrad temporal gewichtet (d.h. Events welche zeitlich weiter zurück liegen werden schwächer bewertet als soeben stattgefundene Events).

- Corporate Reputation Index. Basierend auf den laufenden Risikoberechnungen wird ein Corporate Reputation Index entwickelt welcher es ermöglicht das Reputationsrisiko des Unternehmens im Zeitverlauf zu bewerten und gegebenenfalls anderen Unternehmen gegenüber zu stellen.

Die Forschungsergebnisse werden am Ende des Projekts in einen ausführbaren Proof-of-Concept integriert und durch die im Projekt involvierten Stakeholder (Entscheidungsträger, Management) evaluiert. Die Ergebnisse von SEMARIS ermöglichen den Stakeholdern potentielle Reputationsrisiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten sowie fundierte Stimmungs- und Meinungsbilder hinsichtlich der Reputation von Unternehmen, Produkten und Lieferketten zu erlangen.