GutZuFuß
Kleinguttransport unter Nutzung aktiver und nachhaltiger Mobilitätsformen
Programm / Ausschreibung | Mobilität der Zukunft, Mobilität der Zukunft, MdZ - 5. Ausschreibung (2014) | Status | abgeschlossen |
---|---|---|---|
Projektstart | 01.07.2015 | Projektende | 30.06.2016 |
Zeitraum | 2015 - 2016 | Projektlaufzeit | 12 Monate |
Keywords |
Projektbeschreibung
Problemstellung: Bedingt durch den zunehmenden Onlinehandel und durch die immer enger werdende Vernetzung der Geschäftswelt nehmen sowohl im privaten als auch im Business-Bereich die Transportbedürfnisse an Klein-Gütern zu. Eine wichtige Rolle spielen dabei im B2B-Bereich zeitnahe Transporte über oftmals kurze Distanzen. Im privaten Bereich sind Fragen rund um den Versand und Empfang von Gütern hinsichtlich der Flexibilität (z.B. erforderliche Anwesenheit) von Bedeutung. Erfolglose Zustellversuche führen oft zu einem zweiten, häufig auch erfolglosen, Zustellversuch und danach zur Hinterlegung. Dies führt zu einem unproduktiven zusätzlichen Verkehrsaufwand mit entsprechender Umweltbelastung.
Besonders in (sub)urbanen Räumen gibt es einen hohen Anteil nachhaltig und aktiv mobiler Menschen. Alleine die Wiener Linien befördern täglich ca. 2,5 Mio Fahrgäste. Ca. 40% aller Wege in Wien werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ca. 33% gänzlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Diese Zahlen verdeutlichen das große Potential zur Kleingut-beförderung unter Nutzung alltäglicher, nachhaltiger und aktiver Mobilitätsformen.
Ziel des Projektes GutZuFuß ist es, zu analysieren, ob und unter welchen Voraussetzungen die vorhandene aktive und nachhaltige Mobilität mit dem Bedürfnis der Kleingutbeförderung verschmolzen werden kann. Ein Umsetzungsszenario lässt sich folgendermaßen skizzieren: Personen, welche Güter bei Alltagswegen mitnehmen könnten, registrieren sich im System und lassen sich auf ausgewählten Routen orten bzw. bestimmen über einen Routenplaner den geplanten Weg. Möchte eine Person nun ein Gut versenden, gibt sie im System den gewünschten Abhol- und Zielpunkt und passende Zeitfenster an. Es wird automatisch die nächstgelegene Person lokalisiert, auf deren Route die gewünschte Abhol- und Zustellstelle liegen und die Verknüpfung zwischen beiden Personen hergestellt. Neben B2B-„Botendiensten“ bietet sich dieses System v.a. im Bereich der letzten Meile an.
Das Projekt GutZuFuß ist ein Sondierungsprojekt und hat zum Ziel herauszufinden, ob an einem solchen System ausreichende Nachfrage besteht und wie es aufgebaut sein muss, damit es zuverlässig funktioniert!
Methode: Eingangs werden alle denkbaren Szenarien definiert, bei denen GutZuFuß angewandt werden kann (z.B.: B2B-Botendienste, zeitselektive Heimzustellung, Zustellung von Einkäufen für mobilitätseingeschränkte Personen etc.). Die Nachfragepotentiale werden mit verkehrswissenschaftlichen Bewertungsmethoden abgeschätzt. Um von ähnlich gelagerten, erfolgreich laufenden oder gescheiterten Projekten lernen zu können, werden die (ehemaligen) Betreiber persönlich nach deren Erfahrungen befragen.
Um einen attraktiven und zuverlässigen Service, welcher ausreichend nachgefragt wird, anzubieten, müssen die Interessen der potentiellen KundInnen in den Mittelpunkt gestellt werden. Diesbezüglich werden Privat- und Geschäftspersonen nach deren Bedürfnissen und Anforderungen hinsichtlich der angedachten Serviceleistungen, aber auch nach deren Akzeptanz, ein solches System zu nutzen, befragt. Es finden persönliche Befragungen z.B. in Einkaufszentren und Onlinebefragungen statt. Gleichzeitig werden direkte Gespräche mit diversen Branchenvertretern geführt.
Um ein attraktives und zuverlässiges System entwickeln zu können, müssen im selben Umfang auch die Anforderungen und die Bereitschaften potentieller Transport-Anbieter erhoben werden. Diese werden ebenfalls über die Befragungen sowie durch weitere Methoden wie z.B. ExpertInneninterviews oder Fokusgruppen festgestellt. In weiterer Folge werden auch alle rechtlichen Anforderungen und Probleme erhoben und analysiert
Alle erhobenen Erkenntnisse dienen dazu, endgültig abzuschätzen, ob das angedachte System eine Realisierungschance hat und wenn ja, vorbereitend auf ein Umsetzungsprojekt klar zu definieren, wie die Systemkomponenten aussehen müssen.
Ergebnis und Mehrwert von GutZuFuß ist eine klare Aussage, ob ein Kleinguttransport-system unter Nutzung bereits vorhandener aktiver und nachhaltiger Mobilität im urbanen und im suburbanen Raum realisierbar ist und wenn ja, die erforderlichen Rahmenbedingungen und den konkreten weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf klar festzulegen.
Abstract
Initial position: Caused by increasing online shops and the tight networking of the business world, requirement for transportation of small goods grew in private sector and in the area of operations. Fast transports over short distances take an important part in B2B-sector. When talking about the private sector flexibility in delivery and pick up service attach much importance (e.g. required attendance) If the first attempt of delivery failed, the second one also is often not successful and that leads to depositation.
This means an additional and unproductive traffic circulation with the equivalent environmental impact. Especially in (sub)urban areas the percentage of sustainable and active humans is quiet high. Public transport like the Wiener Linien transport about 2,5 Mio passengers per day. 40% of transactions are done by public transport, 33% by foot or bike. These numbers show the potential using the daily, sustainable active form of mobility for transportation of small goods.
Goal: The project GutZuFuß wants to analyse if and under which conditions the already existing active and sustainable mobility is able to fuse with the need of transporting small goods. The scenarios of implementation should be: Persons who are able to transport goods on their daily route have to register in a system. After that they can be located on selected routs or generate the best way via route planner. If a person wants to send a package, she has to insert the possible time frame and the favored place for pick up in the system. Automatically the nearest person will be located, if the pick up and delivery point is located on his route and a contact between this two people will be established. Next to the B2B services this system also works fort he last mile.
The target of the project GutZuFuß is to find out if the consumer demand for it is high enough and how such a system has to essembled to work reliable.
Method: First, all scenarios for which the system can be used have to be defined (e.g. B2B services, delivery service at a special time directly home, delivery of daily shopping for people with constrained movement). The demand will be estimated by scientific methods of valuation. To learn of the personal experiences from operators of similar ongoing or failed projects, operators will be consulted. To offer an attracitve, reliable service with a high demand, the customer´s interests have to be in focus. Private and business people will be interviewed about their needs and requests in relation to this service feature and about their acceptance to use such a system. Personal interviews for excample in shopping center and online interviews will be done. At once conversations with represantives of different professions will be hold.
Provider for transports also have to be contacted to get to know their requirements and willingness to develop an attractive reliable system. This will be detected via surveys and other methods like interviews with experts. The next step is the analysation of legal restrictions and problems that might occure. All this findings are important to estimate if the system is realiseable and if yes, do define what has to be done to implement this project.
The result and additional benefit of GutZuFuß is a clear statement, if a system of transporting small goods by using still existing, sustainable mobility in urban and suburban areas is realisable and if yes which frame conditions are necessary to specify the requirement of research and development.