IEA Empowering All
IEA UsersTCP „Empowering all“: Gendergleichstellung für die Energiewende
Programm / Ausschreibung | EW 24/26, EW 24/26, Energiewende, IEA Ausschreibung 2024 | Status | laufend |
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Projektstart | 01.11.2024 | Projektende | 30.06.2026 |
Zeitraum | 2024 - 2026 | Projektlaufzeit | 20 Monate |
Keywords | Gender, Energienutzung, Energiearmut |
Projektbeschreibung
Angesichts von Klimawandel, Krieg und Energiekrisen, sowie Sorgen hinsichtlich Energiesicherheit stehen Entscheidungsträger:innen vor der schwierigen Herausforderung, eine ökologische und sozial nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Das bedeutet auch: Strategien müssen neu entschieden und teilweise auch neu gedacht werden. Während die konkreten Anforderungen je nach Land und Region variieren habe die meisten Energiestrategien noch eines gemeinsam: sie spiegeln soziale Hierarchien von Geschlecht und sozioökonomischem Status wider. Die Versuche, Gender und Intersektionalität als Querschnittsthemen zu integrieren, werden oft durch technische, organisatorische, wirtschaftliche und kulturelle Untätigkeit verhindert. Dabei ist die bestehende Genderforschung zur Energiewende sehr klar. Sie zeigt, dass aktuelle Energiestrategien Ungleichheiten aufrechterhalten und gegebenenfalls verstärken können, indem sie unterschiedliche Konsument:innenbedürfnisse, wie etwa Haushaltsarbeit, und variierende Energienachfragemuster außer Acht lassen. Obwohl in der wissenschaftlichen Literatur bewährte Verfahren und geschlechtsspezifische Maßnahmen bekannt sind, wurden diese bisher nicht in die Energiestrategien integriert.
Trotz des gestiegenen Bewusstseins für geschlechtsspezifische und intersektionelle Fragen sind Energie- und Klimapolitiknach wie vor weitgehend geschlechtsblind anstatt geschlechtsspezifisch. Es braucht daher dringend die Entwicklung evidenzbasierter und geschlechterbewusster Interventionen wie inklusiver Maßnahmen, sozio-technischer Innovationen und spezifischer Versorgungsmaßnahmen. Voraussetzung dafür sind geschlechtsspezifische Daten, insbesondere zu den Verhaltensweisen, Werten, Dynamiken und Rollen der privaten Energienutzer:innen in den Haushalten, die derzeit noch nicht in ausreichender Qualität zur Verfügung stehen. Der UsersTCP „Empowering all: Gendergleichstellung für die Energiewende” adressiert genau diese Herausforderungen. Der österreichische Beitrag zum Annex zielt darauf ab, einen gerechten und inklusiven Rahmen für die Energiewende zu schaffen. Politische Entscheidungsträger:innen und Energieversorger:innen brauchen konkrete und umsetzbare Empfehlungen! Umfragen und Fokusgruppen sind zwei der Werkzeuge, um geschlechtsspezifische Verhaltensweisen im Energiebereich und die Auswirkungen der Energiekrise verstehen und daraus Ableitungen formulieren zu können. Die Einbindung von Gender- und Intersektionalität in die Energieverhaltensforschung vermöglicht es, den Kreislauf der Energiearmut zu durchbrechen, die Gesundheitsbedingungen zu verbessern, die Nachhaltigkeit zu steigern und die Verbreitung sauberer Energielösungen zu beschleunigen. Dieses Projekt soll bestehende Forschungslücken schließen und praxisorientierte Lösungen umsetzen, die auf den Erfahrungen und Bedürfnissen verschiedener Nutzer:innengruppen basieren, um eine gerechtere, kostengünstigere und zugänglichere Energiezukunft für alle zu gewährleisten. Darüber hinaus wird ein neuer, innovative Gender Hub, Sozial- und Genderexpert:innen innerhalb der TCP- Community weltweit vernetzen und damit die Zusammenarbeit und das gegenseitige Lernen zwischen technologisch orientierten Projekten und solchen, die sich auf menschenbezogene Energielösungen fokussieren, fördern.
Abstract
In response to climate change, war, energy crises, and concerns over energy security, decision-makers face a challenging task of ensuring an ecologically and socially sustainable energy supply. This entails rethinking and, in some cases, redesigning their strategies. While requirements vary by country and region, most energy strategies share a common pattern: they reflect social hierarchies of gender and socio-economic status, often excluding vulnerable groups entirely. Attempts to integrate gender and intersectionality as cross-cutting themes are often thwarted by technical, organizational, economic, and cultural inertia.
Existing gender research on the energy transition also indicates that current energy strategies can perpetuate and amplify inequalities by neglecting diverse consumer needs, such as productive housework, and varying energy demand patterns. While established practices and gender-specific measures can be found in scientific literature, these have not yet been fully integrated into energy strategies.
Despite heightened awareness of gender and intersectional issues, energy and climate policies, energy technologies, and supply chains remain largely gender-blind rather than gender-specific. There is an urgent need for the development of evidence-based and gender-aware interventions, including inclusive measures, socio-technical innovations, and specific supply measures. It is essential to focus on gender-disaggregated data collection, particularly on the behaviors, values, dynamics, and roles of private energy users in households, which are currently lacking or of insufficient quality.
The Users TCP "Empowering all: Gender Equality for the Energy Transition" addresses these challenges. It strengthens the participation of various user groups and enhances the decision-making processes of vulnerable, at-risk, and energy-poor groups to ensure their contributions to shaping the energy transition. The Austrian contribution to the Annex aims to create a just and inclusive framework for the energy transition. Policymakers and energy providers need actionable recommendations! Surveys and focus groups are just two tools to understand gender-specific behaviors in the energy sector and derive implications from the energy crisis. By integrating gender and intersectionality into energy behavior research, the project aims to break the cycle of energy poverty, improve health conditions, increase sustainability, and accelerate the adoption of clean energy solutions.
This project aims to close existing research gaps and implement practical solutions based on the experiences and needs of various user groups to ensure a fairer, more affordable, and accessible energy future for all. Moreover, the innovative Gender Hub will connect social and gender experts within the TCP community worldwide, fostering collaboration and mutual learning between technologically oriented projects and those focusing on human-centric energy solutions.