land.mobil:LAB
Regionales Mobilitätslabor für den ländlichen Raum
Programm / Ausschreibung | Mobilitätssystem, Mobilitätssystem, Mobilität 2023: Regionale Mobilitätslabore & Digitalisierung für Mobilitäts- und Logistikdienste | Status | laufend |
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Projektstart | 01.08.2024 | Projektende | 31.07.2029 |
Zeitraum | 2024 - 2029 | Projektlaufzeit | 60 Monate |
Keywords | Mobilitätslabor; ländlicher Raum; Mobilität; Innovation |
Projektbeschreibung
Über 40% der Österreicher:innen leben im ländlichen Raum. Als Wohn- und Wirtschaftsstandort gewinnen die ländlichen Regionen und Kleinstädte zunehmend an Bedeutung. Allerdings bedeutet Mobil sein am Land ein hohes Maß an Selbstorganisation, was sich in einer vergleichsweise hohen PKW-Affinität niederschlägt. Gleichzeitig birgt dieser Umstand großes Potenzial für innovative Mobilitätsangebote, die auf Teilen statt Besitzen setzen.
Als Regionales Mobilitätslabor für den ländlichen Raum knüpft das land.mobil:LAB an dieser Herausforderungen an. Verankert im Waldviertel (NÖ) setzt das LAB inhaltliche Schwerpunkte (u.a. im Bereich des Flex-ÖV) und begleitet Innovationsvorhaben auf dem Weg in die Umsetzung. Durch die Etablierung eines Mobilitätslabors, das sich auf ländliche Mobilität spezialisiert, bietet sich die besondere Gelegenheit, Mobilitätsinnovationen, die aus den spezifischen Bedürfnissen der Bevölkerung in der Fokusregion heraus entstehen, zu begleiten. Mit der Abteilung RU7 des Landes NÖ und dem Verein Interkomm Waldviertel hat das land.mobil:LAB wichtige strategische Partner für Verwaltungsinnovation und der Transfer von Mobilitätslösungen zu relevanten Stakeholdern. Aktuell setzt das Land NÖ auf die flächendeckende Ausrollung von Bedarfsverkehr („Flex-ÖV“) in Abstimmung mit dem „klassischen“ Linienverkehr. Dieser Top-down-Ansatz der öffentlichen Hand wird durch die Prozesse des LAB mit dem starken Selbstorganisationspotenzial der ländlichen Bevölkerung verknüpft. Bottom-up-Ansätze (z.B. Mitfahrgelegenheiten) werden aufgegriffen (z.B. Ideenwettbewerbe), in neue Kontexte (z.B. Kulturevents) übertragen und evaluiert.
Die Forschungslandschaft zur ländlichen Mobilität bleibt deutlich hinter jener im urbanen Raum zurück. Das Ziel des land.mobil:LAB ist, die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schließen und als Instrument für forschungsgeleitete Mobilitätsinnovationen im ländlichen Raum zu fungieren. Die analytischen und planerischen Verfahren im LAB folgen einem Multi-Methoden-Ansatz: Ein Mobilitätspanel ermöglich das Mobilitätsverhalten der Bewohner:innen zu erforschen. Anhand von Erreichbarkeitsanalysen können Schwerpunkträume mit hohen transformativen Wirkungspotenzialen im Mobilitätsbereich identifiziert und Anforderungen an Innovationsvorhaben definiert werden. land.mobil:LAB begleitet Innovationsvorhaben von der Projektgenese über die Implementierung bis hin zur Evaluierung. Die Vorhaben werden entlang dreier Innovationsperspektiven verortet, die mit Stakeholdern in der Sondierung entwickelt wurden: (a) Neue Mobilitätsmodi, (b) Dynamische Mobilitätszwecke und (c) Akteur:innen mit Innovationspotenzial.
Das land.mobil:LAB unterstützt einerseits die Umsetzung von ergänzenden Mobilitätsangeboten, die bereits getestet wurden und replizierbar sind, und beteiligt sich andererseits aktiv an der Weitergabe von Erkenntnissen aus eigenen Aktivitäten im Pilotraum Waldviertel in andere Regionen in Österreich. Das land.mobil:LAB versteht sich demnach (a) als Accelerator der Mobilitätswende im ländlichen Raum, (b) als Inkubator für innovative Mobilitätslösungen und (c) als Multiplikator der Ideen und Erkenntnisse.
Abstract
Over 40% of Austrians live in rural areas. Rural regions and small towns are becoming increasingly important as a place of residence and business. However, being mobile in rural areas involves a high degree of self-organisation, which is reflected in a comparatively high affinity for cars. This situation simultaneously harbours great potential for innovative mobility services that focus on sharing rather than owning.
As a regional mobility laboratory for rural areas, land.mobil:LAB addresses these challenges. Based in Waldviertel (Lower Austria), the LAB focuses on specific areas (including flexible public transport) and supports innovation projects on their way to realisation. The establishment of a mobility laboratory specialising in rural mobility offers a special opportunity to support mobility innovations that arise from the specific needs of the population in the focus region. With the RU7 department of the state of Lower Austria and the Interkomm Waldviertel association, the land.mobil:LAB has important strategic partners for administrative innovation and the transfer of mobility solutions to relevant stakeholders. The state of Lower Austria is currently focussing on the nationwide roll-out of on-demand transport ("Flex-ÖV") in coordination with "classic" scheduled services. This top-down approach by the public sector is combined with the strong self-organisation potential of rural communities through the LAB’s processes.
The research landscape on rural mobility lags far behind that in urban areas. The aim of land.mobil:LAB is to close the gap between research and practice and to act as an instrument for research-led mobility innovations in rural areas. The analytical and planning procedures in the LAB follow a multi-method approach: a mobility panel enables the mobility behaviour of residents to be researched. Accessibility analyses can be used to identify priority areas with high transformative impact potential in the mobility sector and define requirements for innovation projects. land.mobil:LAB accompanies innovation projects from project genesis to implementation and evaluation. The projects are localised along three innovation perspectives that were developed with stakeholders in the exploratory phase: (a) New mobility modes, (b) Dynamic mobility purposes and (c) Actors with innovation potential.
On the one hand, land.mobil:LAB supports the implementation of complementary mobility offers that have already been tested and can be replicated, and on the other hand, it actively contributes to the transfer of findings from its own activities in the Waldviertel pilot area to other regions in Austria. The land.mobil:LAB therefore sees itself (a) as an accelerator of the mobility transition in rural areas, (b) as an incubator for innovative mobility solutions and (c) as a multiplier of ideas and findings.