N-Ö-B
Nachhaltigkeits-Benchmarks für österreichische Betone, ein Baustein auf dem Weg zur CO2-Neutralität
Programm / Ausschreibung | IWI, IWI, Basisprogramm Ausschreibung 2023 | Status | abgeschlossen |
---|---|---|---|
Projektstart | 01.07.2023 | Projektende | 31.08.2024 |
Zeitraum | 2023 - 2024 | Projektlaufzeit | 14 Monate |
Keywords |
Projektbeschreibung
• Ermittlung von österreichweit repräsentativen „Benchmarks“ für Dauerhaftigkeitsparameter der wesentlichen, bisher nicht am Festbeton untersuchten, Expositionen (Karbonatisierung - XC, Chloridwiderstand - XD, …)
• Erarbeitung klimaverträglicher, Performance basierter Betonkonzepte und Reduktion des CO2-eq.-Niveaus österr. Betone
Erstmalige Anwendung der in Entstehung befindlichen ONR 23339 „Regeln für die Umsetzung des Konzeptes der gleichwertigen Betonleistungsfähigkeit“
Wissenschaftliche Leitung sowie Koordination und wissenschaftliche Auswertung sämtlicher Untersuchungen durch die TU Graz - Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie mit TVFA
Leitung der versuchtstechnischen Abwicklung sämtlicher Festbetonprüfungen und Evaluierung des CO2-eq durch die TU Graz
Eine österreichweit repräsentative Anzahl von Betonherstellern stellt Probekörper aus praxisgerechtem Beton für Dauerhaftigkeitsuntersuchungen (XC, XD, …) am Festbeton gemäß ONR 23339 zur Verfügung
Die Festbetonprüfungen erfolgen durch die TU Graz, durch Prüfstellen und durch Betonhersteller
Ermittung von österreichweit repräsentativen „Benchmarks“ für Dauerhaftigkeitsparameter von Beton für die Betonsorten XC1, XC2, B1, B2 (repräsentiert ca. 80% des österreichischen Betonvolumens)
• Erarbeitung einer Empfehlung von für Österreich gültigen Grenzwerten bzw. Klassen für Dauerhaftigkeitsparameter und das CO2-eq.-Niveaus für Beton
Wissenschaftliche Aufbereitung der Prüf- und Evaluierungsergebnisse durch die TU Graz mit Erstellung einer Empfehlung für zukünftige Grenzwerte und Reduktionspfaden von CO2 im Beton
Erarbeitung von zugehörigen Nachweiskonzepten (Äquivalenz und Lebensdauerbemessungsgrundlagen)
• Evaluierung und Validierung neuer Prüfverfahren für Dauerhaftigkeitsuntersuchungen nach neuen Prüfnormen für Festbeton
Endberichtkurzfassung
Ziel des 4-jährigen Branchenforschungsprojektes „NÖB – Nachhaltigkeitsbenchmarks österreichischer Betone“ ist es, die Entwicklung von dauerhaftem und klimaverträglichem Beton mittels performancebasierten Entwurfs- und Nachweiskonzepten zu ermöglichen. Dafür werden repräsentative Benchmarks für Dauerhaftigkeitsparameter der wesentlichen, bisher nicht am Festbeton überprüfbaren Expositionen (Klassen XC, XD, XA nach ÖNORM B 4710-1) der häufigsten und wichtigsten Betonsorten ermittelt sowie deren Prüfverfahren evaluiert. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, klassenbildende Materialkennwerte zur Einordnung österreichischer Betonsorten zu identifizieren sowie zur Lebensdauerbemessung festzulegen. Darüber hinaus sollen praxisgerechte, klimafreundliche Betonzusammensetzungen entwickelt und konkrete CO2-Reduktionspfade aufgezeigt werden.
Im gegenständlichen ersten Forschungsjahr wurden
eine umfassende Menge an Proben und Daten der Betone, die für das erste Jahr vorgesehen waren, von den Herstellern planmäßig bereitgestellt und
umfangreiche Betonprüfungen von den fünf beteiligten Prüfinstituten (4 Prüfstellen und TUG-IMBT/TVFA) geprüft und
erste Auswertungen und vorläufige Schlüsse vom wissenschaftlichen Projektpartner TU Graz gezogen. Es wurden planmäßig rd. 500 Proben hergestellt und in der vorgesehenen Systematik erfolgreich geprüft. Das Prüfverfahren zur beschleunigten Karbonatisierung (zur Bestimmung der Karbonatisierungsgeschwindigkeit „K ACC “) wurde einheitlich spezifiziert und mit einem internen Ringversuch validiert. Darüber hinaus wurden alle vorgesehenen Betonprüfungen zur gesamthaften Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Betone erfolgreich durchgeführt und erste „Benchmarks“ für die Klassenbildung hinsichtlich Karbonatisierungswiderstand (XC) und GWP-Klassifizierung vorgestellt. Außerdem wurde aufgezeigt, wie durch performancebasierten Betonentwurf eine deutliche GWP Reduktion gegenüber Standardbetonen möglich ist.