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Klimagemeinschaften

Klimagemeinschaften: Klimafitte Quartierslösungen zur Sanierung in kleineren Städten

Programm / Ausschreibung Energie- u. Umwelttechnologien, Energie- u. Umwelttechnologien, Stadt der Zukunft Ausschreibung 2022 Status laufend
Projektstart 01.09.2023 Projektende 31.08.2026
Zeitraum 2023 - 2026 Projektlaufzeit 36 Monate
Keywords Klimaneutrale Quartiere, Plusenergiequartiere, Energiegemeinschaften

Projektbeschreibung

Auf dem Weg zu klimaneutralen Städten fehlt es an konkreten, klimafitten Sanierungslösungen, die breit anwendbar sind. Gerade kleinere und mittlere Gemeinden spielen hier eine Schlüsselrolle:
60% der österreichischen Bevölkerung lebt in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohner:innen. Kleine Gemeinden verfügen über flachere Entscheidungsstrukturen und eine gebündeltere Kompetenzverteilung, und trotzdem müssen sie in der Lage sein, innovative Konzepte zur Dekarbonisierung im Bestand umzusetzen.
Hier setzt das Forschungsprojekt an, um für ausgewählte Beispielgebiete kleinerer und mittlerer Gemeinden innovative und ganzheitliche Sanierungslösungen zu entwickeln, die die heutigen technischen Möglichkeiten nutzen und wirtschaftliche und ökologische Vorteile aus dem energetischen Quartiersverbund ziehen – und zwar so, dass Eigentümer:innen und Nutzer:innen darin einen Vorteil sehen können.
Das sind „Klimagemeinschaften“.
Das Konzept der Klimagemeinschaft ist eine Bündelung verschiedener Ansprüche, die im Zusammenhang mit der Zielerreichung der Klimaziele steht. Es bündelt politische, kommunikative und wissensbasierte Elemente. Klimagemeinschaften erfüllen exemplarisch die zukünftigen Anforderungen in einem klimaneutralen Österreich und bieten Lösungswege, die nicht in zehn Jahren teuer nachgerüstet werden müssen. Damit das auch sichergestellt ist, wird im Projekt auch ein methodischer Rahmen zur Bewertung und Nachweisbarkeit dieser „Klimafitness“ erarbeitet.
Damit es nicht bei beispielhaften Einzellösungen bleibt, werden die österreichischen Gemeinden zuerst dahingehend untersucht, wodurch sich die Ausgangslage häufiger Siedlungstypen charakterisieren lässt, um damit „typische“ Sanierungsfälle zu indentifizieren und herauszufinden, wie sie sich durch bestehende Daten am besten einordnen lassen.
Darauf aufbauend wird ein einfach zu bedienendes Webtoolentwickelt, das in beliebigen Gemeinden passende Gebiet identifiziere kann, auf die sich zumindest eines der „Klimagemeinschaft“-Konzepte anwenden lässt. Dazu werden nur Daten genutzt, die den Gemeinden heute ohnehin schon zur Verfügung steht oder die im Projekt daraus abgeleitet werden, um bestmöglich an bestehende Prozesse und Abläufe anknüpfen und den Mehraufwand zur Replikation zu senken.
Die dabei geschaffenen Daten zur energieraumplanerischen Einordnung der Siedlungsstrukturen und die Methoden selbst werden als Open Data und Open Source der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. So können auch zukünftige Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Dienstleister:innen und Fachplaner:innen von den Projektergebnissen profitieren.
Die unmittelbare Bürgernähe von Bürgermeister:innen, Gemeindemandataren und der Gemeindeverwaltung wird dabei als wesentliches Bindeglied zwischen Bürger:innen und der staatlichen Organisation genutzt: Speziell im Anwendungsfall kleinerer Gemeinden können über die Methode der Klimagemeinschaften die notwendigen Maßnahmen zur Dekarbonisierung beschleunigt und multipliziert werden.

Abstract

On the way to climate-neutral cities there is a lack of concrete, climate-friendly renovation solutions that can be widely applied. Small and medium-sized municipalities in particular play a key role here:
60% of the Austrian population lives in municipalities with less than 20,000 inhabitants. Small municipalities have flatter decision-making structures and a tighter distribution of competencies, and yet they must be able to implement innovative concepts for decarbonization in their existing neighbourhoods.
This is where the research project comes in: to develop innovative and holistic refurbishment solutions for selected example neighbourhoods of small and medium-sized municipalities, which use today's technical possibilities and draw economic and ecological advantages from an interconnected district energy system - and in such a way that owners and inhabitants can see an advantage in it.
We call them "climate communities".
The concept of the climate community is a bundling of different ambitions related to the achievement of our climate goals: It bundles political, communicative and knowledge-based elements. Climate communities exemplarily fulfill the future requirements in a climate-neutral Austria and offer solutions that do not require expensive retrofitting in ten years. To ensure this, the project is developing a methodological framework for evaluating and verifying this "climate fitness".
To ensure that these exemplary individual solutions can be multiplied across Austria, the country’s municipalities will first be subjected to a qualitative and quantitative analysis to identify the most typical renovation cases and classify them in a typology.
Based on this, an easy-to-use web tool will be developed that can identify suitable areas in any municipality to which at least one of the "climate community" concepts can be applied. For this purpose, only data that is already available to the municipalities today or that is derived from it in the project will be used in order to link to existing processes and procedures in the best possible way and to reduce the additional effort for replication.

The data created in the process for the energy planning classification of settlement structures and the methods themselves are made available to the general public as open data and open source so that future research and development projects, service providers and planners can also benefit from the project results.
The direct proximity of mayors, municipal councillors and the municipal administration is used as an essential link between citizens and the state organization: Especially in the case of smaller municipalities, the necessary measures for decarbonization can be accelerated and multiplied using the method of climate communities.