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KLIMADEMO VIS-A-VIS

Partizipative Realisierung eines klimaneutralen Demonstrationsgebäudes Vis-à-Vis

Programm / Ausschreibung ENERGIE DER ZUKUNFT, SdZ, SdZ 9. Ausschreibung 2021 Status laufend
Projektstart 01.02.2022 Projektende 31.01.2025
Zeitraum 2022 - 2025 Projektlaufzeit 36 Monate
Keywords Klimaneutralität; Partizipation; Holzbau; gefördert; Wohnbau

Projektbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation
Mit dem Gebäude Vis-à-Vis im Stadtentwicklungsgebiet Village im Dritten soll ein skalierbares, klimaneutrales Pilotprojekt partizipativ entwickelt werden. Damit soll ein role model enstehen, das zeigt, wie Maßnahmen zum Klimaschutz im Planungs- und Bausektor und mehrgeschossigem leistbaren Wohnbau in Einklang gebracht werden können.
Die Schaffung von exemplarischen, multiplizierbaren Holzwohnbauten ist notwendig, da ein großer Teil der Wiener Wohnbauproduktion aktuell Gebäude betrifft, welche aufgrund ihrer Größe nur schwer aus nachwachsenden Baustoffen errichtet werden können. Baurechtliche Vorgaben setzen dem Einsatz von Holz als Baustoff im Moment enge Grenzen und machen teils aufwendige Kompensationsmaßnahmen erforderlich. Gerade im geförderten Wohnbau ist das herausfordernd.

Ziele und Innovationsgehalt
Mit Vis-à-Vis sollen wesentliche Schritte in Richtung eines nachhaltigen, zirkulären Bauens unternommen werden. Das erfordert einen ganzheitlichen Ansatz: Über den gesamten Lebenszyklus von Planen, Bauen und Nutzen bis zum Rückbau werden die Programmierung des Hauses, eingesetzte Baumaterialien, sowie Energiequellen und -verbrauch betrachtet. In diesem Gebäudemaßstab und in diesem Umfang ist das für einen geförderten Wohnbau neu.
Ökologische und ökonomische Analysen bilden die Grundlage für den möglichst umfangreichen Einsatz nachwachsender, kreislauffähiger Baustoffe und -teile. Kooperationen mit Spezialist*innen ermöglichen den Einsatz von Re-Use-Elementen. Haustechnische Anlagen werden hinsichtlich System und Verbrauch optimiert.
Ein Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Planung mit den zukünftigen Nutzer*innen: Mit der Baugruppe Vis-à-Wien setzen die partizipationserfahrenen Planer*innen in diesem Projekt erstmals einen ko-kreativen Prozess um, in dem der Hauptfokus auf dem Thema Klimaneutralität liegt. Damit geht die Einbindung der Nutzer*innen über Bewusstseinsbildung hinaus: Die Baugruppe baut fundiertes Wissen auf und wendet es in der Planung und Nutzung an.
Alle Arbeitsschritte und Entscheidungen werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und in eine übergeordnete „Klimaneutralitätsrechnung“ eingearbeitet. So entstehen quantifizierbare Erkenntnisse.

Angestrebte Ergebnisse/Erkenntnisse
Ergebnis ist ein klimaneutrales Leuchtturm-Projekt, das vor allem im urbanen und sozialen Wohnbau Vorbild für viele anderen Projekte sein kann. Ein Leitfaden wird mögliche Hebel zeigen, mit denen die Emissionen eines Gebäudes reduziert werden können und zudem im geförderten Wohnbau anwendbar sind.
Die Baugruppe verbreitet den Prozess und die Ergebnisse des Projekts laufend. Vis-à-Vis wird dadurch über Fachkreise hinaus im öffentlichen Diskurs platziert. Klimaneutrales Bauen wird (be-)greifbar und auf Augenhöhe verhandelt.

Abstract

Initial position/Motivation
With the building Vis-à-Vis in the urban development area Village im Dritten, a scalable, climate-neutral pilot project is to be developed in a participatory manner. The development of a role model is intended in order to show how measures on climate protection within the planning and construction sector and multi-storey affordable housing can be reconciled.
The creation of exemplary, multipliable wooden residential buildings is necessary since a large part of the Viennese residential housing construction currently involves buildings which, due to their size, are difficult to raise from renewable construction materials. Building regulations currently set strict limits on the use of wood as a construction material and partly require costly compensation measures. This is particularly challenging in subsidized housing.

Goals and innovative content
With Vis-à-Vis, essential steps are to be taken towards sustainable, circular construction. A holistic approach is required: throughout the entire life cycle from planning, building and usage to demolition the programming of the house, the building materials used, as well as energy sources and consumption are considered. On this building scale and to this extent, this is new for subsidized housing.
Ecological and economic analyzes form the basis for the widest possible use of renewable, recyclable construction materials and components. Cooperations with specialists enable the use of re-use elements. Building services facilities are optimized in terms of system and consumption.
A focal point is on joint planning with future users: In interaction with the Baugruppe Vis-à-Wien, the experienced planners in terms of participation are implementing a co-creative process in this project for the first time, in which the main focus is on the topic of climate neutrality. The involvement of the users thereby goes beyond raising awareness: The Baugruppe acquires sound knowledge and applies it in planning and use.
All work steps and decisions are evaluated at regular intervals and incorporated into an overarching "climate neutrality calculation". This creates quantifiable insights.

Desired results/insights
The result is a climate-neutral lighthouse project that can serve as a model for many other projects, especially in urban and social housing. A guide will show possible levers that can be used to reduce a building’s emissions and that can also be used in subsidized housing.
The Baugruppe disseminates the process and the results of the project on an ongoing basis. Vis-à-Vis is thus placed in public discourse beyond specialist circles. Climate-neutral construction becomes tangible and negotiated at eye level.