ReaGtSion
REsilienzbedArfsermittlung von GüTern und ServIces Oesterreichischer SchlüsseliNdustrien
Programm / Ausschreibung | KIRAS, F&E-Dienstleistungen, KIRAS F&E-Dienstleistungen 2020 | Status | abgeschlossen |
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Projektstart | 01.09.2021 | Projektende | 30.06.2023 |
Zeitraum | 2021 - 2023 | Projektlaufzeit | 22 Monate |
Keywords | Wertschöpfungsnetzwerk, Krisenresilienz, versorgungsrelevante Unternehmen, Risikoanalyse |
Projektbeschreibung
Die COVID-19-Krise hat deutlich punktuelle Schwächen in den wirtschaftlichen Versorgungsnetzwerken aufgezeigt. Im Hinblick auf eine resiliente Gesellschaft und auf ein nationales Kontinuitätsmanagement müssen Lieferunterbrechungen und Versorgungsengpässe frühzeitig erkennbar sein, um ihnen auch aktiv entgegenwirken zu können. Dabei genügt es nicht, nur die klassischen kritischen Infrastrukturen zu betrachten, sondern es ist auch notwendig, den Fokus auf Schlüsselindustrien zu verbreitern. So können sie etwa als Zulieferer von wichtigen Vor- oder Zwischenprodukten, Unterstützungsleistungen (Reparaturservices, etc.) oder Knowhow auftreten.
Für eine umfassende Resilienzbedarfsermittlung ist es essentiell, die wesentlichen Wertschöpfungsketten dieser Schlüsselindustrien (inkl. orthogonaler Aspekte wie Fachpersonal, Logistik und Policies) im Sinne eines Gesamtüberblicks zu betrachten, wodurch sich ein komplexes Wertschöpfungsnetzwerk ergibt. Daher müssen Kriterien für die Identifikation jener versorgungsrelevanten Unternehmen entwickelt werden, die aktuell nicht als kritische Infrastruktur klassifiziert sind (z.B. durch APCIP, NISG oder InvKG), deren ökonomische Vitalität allerdings entscheidend für das wirtschaftliche Gesamtgefüge in Österreich ist. Eine detaillierte Analyse der Wertschöpfungsketten dieser Schlüsselindustrien erlaubt die Bestimmung der spezifischen Komponenten (Produktionsmittel, Verbrauchsmittel, Vorprodukte, Verpackungen, Transport und Logistik) für die Erbringung von kritischen Gütern und Services.
Die Analysen liefern einen Überblick über mögliche Vulnerabilitäten und Risiken in den jeweiligen Wertschöpfungsketten, etwa Einzelquellbeschaffung („Monoketten“), Abhängigkeiten von dominierenden Lieferpartnern, Lieferwegen, orthogonale Einflussfaktoren – wie z.B. Verfügbarkeit von Fachpersonal oder rechtlichen Rahmenbedingungen – aber auch zeitliche Aspekte. Auf Basis der Analyseergebnisse werden gemeinsam mit den Bedarfsträgern potentielle Maßnahmensetzungen evaluiert und daraus zentrale Handlungsoptionen auf wirtschaftspolitischer und sicherheitspolitischer Ebene erarbeitet. Zudem ist geplant, die Umsetzbarkeit und Effektivität der identifizierten Optionen im Zuge einer umfassenden Validierung im gesamtstaatlichen Rahmen wie etwa in Form einer Krisenübung als Teil des Projekts unter realitätsnahen Bedingungen zu validieren.
Das primäre Ziel des Projekts ist es, durch eine holistische Herangehensweise die Elemente für eine wirksame Krisenunterstützung für die betrachteten systemrelevanten Organisationen zu verbessern und damit deren Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen zu steigern. Durch das Projektergebnis ist es den Bedarfsträgern weiters möglich, den politischen Handlungsrahmen für die Wirtschaft und Versorgungssicherheit Österreichs auf mehreren Ebenen zu beleuchten. Zusätzlich wird durch die im Projekt geplanten Workshops mit VertreterInnen aus der Wirtschaft die notwendige Awareness bei den Unternehmen im Hinblick auf die Wichtigkeit ihrer gesamten Wertschöpfungsketten unterstützt.
Abstract
The COVID 19 crisis clearly revealed selective weaknesses in the economic supply networks. With a view to a resilient society and national continuity management, supply interruptions and bottlenecks must be identified at an early stage so that they can be actively counteracted. In this context, it is not enough to consider only the classic critical infrastructures; it is also necessary to broaden the focus to include key industries. For example, they can act as suppliers of important preliminary or intermediate products, support services (repair services, etc.) or know-how.
For a comprehensive assessment of the requirements for resilience, it is essential to consider the essential value chains of these key industries (including orthogonal aspects such as skilled personnel, logistics and policies) in the sense of an overall view, resulting in a complex value network. Therefore, criteria have to be developed for the identification of those supply-relevant companies that are not (yet) designated as critical infrastructure (e.g. by APCIP, NISG or InvKG), but whose economic vitality is crucial for the overall economic structure in Austria. A detailed analysis of the value chains of these key industries allows the identification of the specific components (means of production, consumables, intermediate products, packaging, transport and logistics) for the provision of critical goods and services.
The analyses provide an overview of possible vulnerabilities and risks in the respective value chains, such as single-source procurement ("monochains"), dependencies on dominant supply partners, supply routes, orthogonal influencing factors - such as availability of skilled personnel, or legal framework conditions - or temporal aspects. Based on the results of the analysis, potential measures will be evaluated together with the stakeholders and central options for action on the level of economic policy and security policy will be developed. In addition, it is planned to validate the feasibility and effectiveness of the identified options in the course of a comprehensive validation on a national scale, for example in the form of a crisis exercise as part of the project under realistic conditions.
The primary goal of the project is to improve the elements of effective crisis support for the systemically important organizations under consideration through a holistic approach, thereby increasing their resilience to future crises. The project results will also enable the stakeholders to shed light on the policy framework for Austria's economy and security of supply on several levels. In addition, the workshops planned in the project with representatives from the business will support the necessary awareness raising among companies of the importance of their entire value chains.