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DrückMichi

DrückMichi: Die flexible Lösung der Parkraumbewirtschaftung zur Förderung der Gleichstellung von VerkehrsteilnehmerInnen

Programm / Ausschreibung Mobilität der Zukunft, Mobilität der Zukunft, MdZ - 12. Ausschreibung (2018) Status abgeschlossen
Projektstart 01.09.2019 Projektende 30.11.2021
Zeitraum 2019 - 2021 Projektlaufzeit 27 Monate
Keywords Radabstellanlagen, flexible Flächennutzung im öffentlichen Raum, klappbare Radbügel,

Projektbeschreibung

Ausgangssituation
Mobilitätsformen im urbanen Raum sind global einem Wandel unterworfen: das Konzept der au-togerechten Stadt ist überholt; Ziel ist eine lebenswerte Stadt, die umweltfreundliche Ver-kehrsmittel fördert. Graz versteht sich mittlerweile als Radfahrstadt, es gibt aber noch großes Potential die Radinfrastruktur zu fördern. Das Projekt DrückMichi setzt sich daher mit dem Prob-lem mangelnder Fahrradstellplätze im öffentlichen Straßenraum in Gründerzeitvierteln der Grazer Innenstadtbezirke Geidorf (3. Bezirk) und St. Leonhard (2. Bezirk) auseinander.
Ziele und Innovationsgehalt
Im Sinne einer sukzessiven Akzeptanzentwicklung werden Autoparkflächen durch klappbare – also flexibel nutzbare – Fahrradbügel ergänzt. Dieser praxisorientierte Lösungsweg intermodaler Flä-chennutzung ermöglicht eine neue Herangehensweise an grundlegende Herausforderungen bei der langfristigen Integration von Fahrradabstellanlagen. Die Installation eröffnet eine neue Flä-chennutzung, beschränkt sich aber nicht auf ein Verkehrsmittel. Durch die Flexibilität der Bügel berücksichtigt DrückMichi die politische Sensibilität bei Maßnahmen zur Um- bzw. Mitnutzung von Kfz-Stellflächen. Die Installation erfolgt in Altbaugebieten mit vorrangiger Wohnnutzung ohne zielnaher Fahrradabstellanlagen, da die Gebäudestruktur hier meist fahrradunfreundlich ist. Die Montage von DrückMichi im Straßenraum eröffnet neue Räume des Abstellens, dient aber auch der Erforschung von Auslastungsnutzungen und verringert die Kosten der Parkfläche/EinwohnerIn, während das Risiko ungenutzter Flächen durch die Nutzungsaufweitung reduziert wird.
DrückMichis sind für eine möglichst breite Zielgruppe konzipiert und sollen zu einem erhöhten Abstellkomfort für RadfahrerInnen in der Stadt und so zu einer verstärkten Fahrradnutzung in den ausgewählten Untersuchungsgebieten der Innenstadtbezirke Geidorf (3. Bezirk) und St. Leonhard (2. Bezirk) führen. Das Projekt zielt neben der Ausweitung der Fahrradinfrastruktur auch auf eine Bewusstseinsbildung für gleichberechtigte Parkflächennutzung zwischen Rad- und AutofahrerIn-nen ab. Diesbezüglich lautet die Forschungsfrage: Welchen Effekt hat die Bereitstellung flexibler Radabstellanlagen im öffentlichen Parkraum auf das Verkehrsverhalten der BewohnerInnen in ausgewählten Quartieren der Bezirke Geidorf und St. Leonhard? Die konkreten Quartiere werden im Zuge des Forschungsprojektes gewählt.
Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse
Als Ergebnis steht 1) die Entwicklung der neuartigen Fahrradabstellbügel, der DrückMichis. Diese erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Innovametall Stahl- und Metallbau GmbH. Und 2) wird der Radbügel für ein Jahr in ausgewählten Quartieren montiert und getestet. Dies liefert neue Daten zur Praktikabilität und Akzeptanz des Pilots und dessen Mechanismus. Außerdem erfolgen analytische Beobachtungen der intermodalen Nutzung von Parkflächen, um konkrete Aussagen zu treffen. Zur Gesamtevaluation dient auch eine direkte Befragung der BewohnerInnen zu ihrer Einstellung bezüglich Mobilität und Mobilitätsverhalten; diese erfolgt vor und nach der Installation von DrückMichi. So kann eine etwaige Bewusstseinsänderung durch das Projekt ge-messen werden. Denn nicht zuletzt hat DrückMichi auch eine starke symbolische Wirkung.

Abstract

Mobility forms in urban areas are subject to global change: the concept of the car-friendly city is more and more becoming outdated; the goal is a liveable city that promotes environment friend-ly transport. Graz defines itself as a cycling town, but there is still great capability to promote the cycling infrastructure. The research project “DrückMichi” addresses the problem of the lack of bicycle parking spaces in public streets in outer urban areas in old innercity neighbourhoods of Geidorf (3rd district) and St. Leonard (2nd) districts Graz. In the sense of a gradual acceptance de-velopment, car parking spaces should be supplemented by foldable – and therefore flexibly usa-ble - bicycle bars. This practice-oriented solution of intermodal land use enables a new approach to fundamental challenges in the long-term integration of bicycle parking facilities. The installa-tion underlines the equal access of cyclists and car drivers to parking areas on public ground: it al-lows its using, but does not prescribe compulsory use. Due to the flexibility of the bike parking, DrückMichi takes into account the political sensitivity when it comes to measures for the reuse or shared use of vehicle parking spaces. The installation takes place in front of old buildings with priority residential use without nearby bicycle parking space on the street level.

The installation of DrückMichi in the street space opens up new spaces for parking close to the destination. Because of the expansion of the use of space, it also serves to research load utilisa-tions, minimizes the cost of the parking area per resident and helps minimizing the risk of unused space. DrückMichi is designed for a broad target group and should lead to increased parking comfort for cyclists in the city and to increased use of bicycles in the selected study areas in the districts Geidorf (3rd district) and St. Leonhard (2nd district) in Graz. The project aims to expand the bicycle infrastructure as well as to raise awareness of the equal use of parking space between cyclists and motorists. In this regard, the research question is: What effect does the provision of flexible wheel parking facilities in public parking space have on the traffic behaviour of residents in the chosen neighbourhood within the districts Geidorf and St. Leonhard in Graz? The specific area of research is chosen within the research project.

The project is divided in two major parts: 1) the development of a novel system for the flexible bike parking facilities. This is done in cooperation with the project partner Innovametall Stahl- und Metallbau GmbH. 2) The resulting pilot is installed in the given area of research. This will provide new data on its practicability and acceptance by potential users, car drivers and local residents. In addition, analytical observations are made on the intermodal use of parking areas in order to make concrete statements. The overall evaluation does not only include an analysis of the mobility behaviour during the period of the study, but also a direct questioning of the resi-dents about their attitude towards mobility. Thus, any change in consciousness can be measured with the project. After all, DrückMichi has also a strong symbolic message.