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WohnMOBIL

Innovative Wohn- und Mobilitätsformen in Gebieten mit hohem Siedlungsdruck

Programm / Ausschreibung ENERGIE DER ZUKUNFT, SdZ, SdZ 5. Ausschreibung 2017 Status abgeschlossen
Projektstart 01.09.2018 Projektende 30.11.2020
Zeitraum 2018 - 2020 Projektlaufzeit 27 Monate
Keywords Transitorisches Wohnen; Mobilitätsszenarien; multimodale Mobilitätslösungen; systematisierte Lösungsansätze

Projektbeschreibung

Steigender Siedlungsdruck und Flächenverbrauch, leistbares Wohnen und aktive Bodenpolitik sowie eine verstärkte Abstimmung von Siedlungsentwicklung und Verkehr sind wesentliche Probleme und Handlungsfelder in der aktuellen und künftigen Raumentwicklung unseres Landes. Fehlende Lösungen für leistbares Wohnen in zentralen Lagen führen immer öfter zu einem Verdrängungsprozess ins Umland, wodurch sich wiederum die Pendler- und Verkehrsproblematik verstärkt. Hinzu kommen neue gesellschaftliche Herausforderungen, durch aktuelle Trends wie bspw. eine sich ändernde Arbeitswelt, die immer mehr Flexibilität am Wohnungsmarkt und auch im Mobilitätsbereich erfordert.
Im gegenständlichen Projekt WohnMOBIL wird daher ein systematisierter Lösungsansatz insbesondere für suburban-ländliche Gebiete entwickelt, um innovative Wohn- und Mobilitätsformen integriert in einer vorausschauenden und nachhaltigen Siedlungsentwicklung zu verankern. Der Fokus liegt dabei auf neuartigen Konzepten wie transitorisches Wohnen, eine Wohnform insbesondere für Neuzuziehende, Jungfamilien, Menschen auf Wohnungssuche oder mit saisonal beschränkten Arbeitsverhältnissen. Diese Wohnform ist bisher hauptsächlich in urbanen Räumen anzutreffen, würde jedoch auch in vielen ländlichen Gemeinden als flächen- und kostensparende Möglichkeit den steigenden Bedarf decken. Durch die Planung multimodaler Mobilitätsangebote und -infrastrukturen für unterschiedliche Quartiers/Siedlungstypen, werden wohnformangepasste Möglichkeiten für die Bewohner geschaffen, die ein verkehrssparendes und nachhaltiges Mobilitätsverhalten fördern. Vor allem neuartige Mobilitätsformen wie Sharing-Lösungen, E-Mobilität und eine adäquate Infrastruktur zur Förderung einer aktiven Mobilität spielen dabei eine Rolle.
Hauptergebnis des Projekts ist ein übertragbarer WohnMOBIL-Bausatz, der zusammen mit konkreten Handlungsempfehlungen Gemeinden und Bauträger dabei unterstützen soll, in verschiedenen Interventionsstufen (z.B. Entwicklungskonzept, Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan, Mobilitätsverträge) die passenden Maßnahmen für eine integrierte, innovative Wohn- und Mobilitätsentwicklung zu setzen. Um dies zu erreichen, werden verschiedene Quartiers-/Siedlungstypen erstellt, die sich in Wohnform/Grundrissgestaltung, Gebäudekubatur, Belagszahlen und Standort unterscheiden. Darauf aufbauend werden Mobilitätsverhaltensszenarien definiert und bedarfsgerechte, wohnformangepasste Mobilitätsangebote/-infrastrukturen abgeleitet. Der WohnMOBIL-Bausatz und damit die Verknüpfung/Wechselwirkung von innovativen verkehrs- und flächensparenden Wohnformen und bedarfsgerechten Mobilitätsangeboten wird in den zwei Pilotgebieten St. Johann in Tirol und Feldkirch/Göfis getestet.
Durch die unterschiedlichen Pilotgebiete ist das Modell österreichweit auf vergleichbare Gemeinden und Regionen übertragbar. Neben den Gemeinden werden relevante Aufgabenträger der Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg wie auch ausgewählte Bauträger sowie Mobilitätsdienstleister (siehe 18 LOI-Partner) in die laufende Projektbearbeitung einbezogen, um einen möglichst hohen Praxisnutzen zu erzielen.

Abstract

Increasing settlement pressure and land use, affordable living space and active land policies, as well as closer coordination of settlement and transport development are substantial issues and subjects of activity in the present and future spatial planning of our country. A lack of solutions for affordable living space in central locations results more and more often in a displacement to the surrounding area, reinforcing traffic and commuter volumes. Additionally, as there are new societal challenges, new trends like changes in working environments, there is an increasing demand for flexibility in the housing market as well as in the mobility sector.
Throughout this project WohnMOBIL a systemized approach is developed in order to embed innovative living and transport options in a proactive and sustainable settlement development, particularly for the suburban-rural area. The focus is on new concepts like transitory living, a living option especially for new citizens, young families, people looking for living space or seasonal workers. This type of housing is typically encountered in urban areas. However, acting as a land- and cost-saving option, it will meet the increasing demand on living space in rural municipalities as well. By planning multimodal mobility services and infrastructures for various types of residential quarters/settlements, living space adopted solutions are created for citizens that support traffic-reducing and sustainable mobility behaviour. In that course, innovative mobility solutions like sharing concepts, e-mobility and a suitable infrastructure for favouring active mobility play an important role.
The key result of the project is a transferable WohnMOBIL kit, which – in combination with concrete recommended actions – supports municipalities and property developers to take appropriate measures at various steps of intervention (e.g. development concept, land utilisation plan, local plan, mobility contracts) in favour of integrated, innovative living and mobility development. To achieve these objectives, various types of residential quarters/settlements are identified initially, which differ in type of housing/ ground plan, building cubature, number of residents and location. On this basis, mobility behaviour scenarios are defined and need-based mobility services and infrastructures are derived. The WohnMOBIL kit and by association, the linkage/interaction between innovative, traffic-, and land-saving types of housing and needs-based mobility services, is tested in the pilot municipalities St.Johann in Tirol and Feldkirch/Göfis. As the pilot areas have different characteristics, the model is transferable to similar municipalities and regions nation-wide. Besides the local authorities of the pilot municipalities, relevant stakeholder of the province of Salzburg, Tirol and Vorarlberg, as well as selected property developers and mobility service provider (see 18 LOI-partners) are involved in the project process continually in order to maximise the practical benefits.