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mobalance

Moeglichkeiten einer bewussten Gestaltung von Mobilitaet durch Anwendung des Suffizienzprinzips im oesterr. Kontext

Programm / Ausschreibung Mobilität der Zukunft, Mobilität der Zukunft, MdZ - 9. Ausschreibung (2017) FFT&PM Status abgeschlossen
Projektstart 01.05.2018 Projektende 30.06.2019
Zeitraum 2018 - 2019 Projektlaufzeit 14 Monate
Keywords Mobilitätskonto, Verhaltensänderung, Suffizienz

Projektbeschreibung

Eine Abkehr von der bisherigen Mobilitätsvision (immer bessere und schnellere Verbindungen überall und jederzeit verfügbar) hin zu einer suffizienten Vision von Mobilität (Mobilität bewusst so einsetzen, dass Raum, Energie und Umwelt gerecht genutzt und nicht überbeansprucht werden) kann einen wesentlichen Kernpunkt der Mobilitätswende darstellen. Die Einführung eines „Mobilitätskontos“, das auf einen maßvollen und bewussten Umgang mit Mobilität abzielt, könnte gravierende Auswirkungen auf die Lebensrealität der Bevölkerung haben. Dies bringt einer Reihe von wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Angesichts des globalen Ziels der Dekarbonisierung werden vermehrt Initiativen entwickelt, die dem Suffizienzprinzip folgen. Meist dienen diese Ansätze zur Sichtbarmachung und Bewusstseinsbildung. Es gibt kaum Beispiele für eine Umsetzung in handlungspolitische Maßnahmen. Eine Ergänzung von technologischen und planerischen Lösungen mit politischen Steuerungsmaßnahmen, die auf eine maßvolle Nutzung von Mobilität abzielen, könnte wesentlich dazu beitragen wichtige Klimaziele zu erreichen. Ziel des Projektes mobalance ist die Verwirklichung des Suffizienzprinzips in der Mobilität in der Form eines „Mobilitätskontos“ und behandelt daher vor allem folgende zwei Fragen:
• Was wären die Charakteristika eines Mobilitätskontos? (Wie würde das Mobilitätsverhalten erfasst werden? Wie könnten die Daten vor Missbrauch und Manipulation geschützt werden? Wie müssten unterschiedliche Verhaltenseinflüsse, z.B. Präferenzen, Zwänge, beim Ressourcenverbrauch bewertet werden?)
• Wie und wofür könnte ein solches Konzept umgesetzt werden? (Welche Zielsetzungen könnten mit der Einführung eines Mobilitätskontos unterstützt werden, z.B. sozial, ökologisch, ökonomisch? Welche Akteure braucht es für eine Umsetzung? Wo sind die Schnittstellen zu anderen Systemen, z.B. Energie, Raum?)
Das Sondierungsprojekt mobalance strebt eine breite Diskussion mit verschiedenen Stakeholdern zur Klärung dieser Fragen an, um die notwendigen Grundlagen für eine Umsetzung eines solchen Konzepts zu schaffen. Das Konzept eines Mobilitätskontos zielt daher sowohl auf Politik, Verwaltung und Verkehrsplanung, wie auch auf Schnittstellen zu planerischen Disziplinen wie der Raumplanung, Stadtplanung oder Energieraumplanung ab.
Dazu werden in einer Umfeldanalyse vergleichbare Ansätze und Mechanismen aus anderen Bereichen identifiziert und deren Übertragbarkeit auf Mobilität untersucht. Der Hauptschwerpunkt in mobalance liegt im Entwurf von Definitionen für Mobilitätskonten und in der Identifikation von Einsatzbereichen mit einem begleitenden Diskurs mit Akteursgruppen. Daraus werden Konzeptszenarien abgeleitet und deren Wirkungen abgeschätzt. Als Ergebnisse liegen Handlungsempfehlungen für potenzielle Umsetzungspfade vor. Ein Mobilitätskonto würde per Definition die Prioritäten für die Gestaltung unserer Lebensumwelt verschieben und wäre ein hilfreiches Werkzeug für verschiedene planerische Aufgaben wie beispielsweise ländliche Entwicklung, Siedlungsentwicklung oder der Gestaltung von öffentlichen Räumen und Straßenräumen in Städten.

Abstract

A shift away from the previous mobility vision (always better and faster connections available everywhere and at any time) and towards a sufficiently efficient vision of mobility (using mobility consciously in such a way that space, energy and the environment are used fairly and not overloaded) can represent a key core point of the mobility turnaround. The introduction of a "mobility account", which aims at a moderate and conscious use of mobility, could have serious consequences for the realities of life of the population. This presents a number of economic and social challenges. In view of the global goal of decarbonisation, initiatives are increasingly being developed that follow the principle of sufficiency. These approaches are usually used to highlight issues and create awareness. There are hardly any examples of implementation in action policies. Supplementing technological and planning solutions with political control measures aimed at the moderate use of mobility could make a significant contribution to achieving important climate targets.
The mobalance project aims to realize the principle of sufficiency in mobility in the form of a "mobility account" and therefore addresses two main questions:
• What would be the characteristics of a mobility account? (How would mobility behavior be recorded? How could data be protected against misuse and manipulation? How would different behavioral influences, e.g. preferences, constraints, have to be evaluated in resource consumption?
• How and for what could such a concept be implemented? (Which objectives could be supported by the introduction of a mobility account, e.g. social, ecological, economic? Which actors are needed for implementation? Where are the interfaces to other systems, e.g. energy, space?)
The feasibility project mobalance aims at a broad discussion with various stakeholders to clarify these questions in order to create the necessary basis for the implementation of such a concept. The concept of a mobility account is therefore aimed at politics, administration and traffic planning as well as at interfaces to planning disciplines such as spatial planning, urban planning or energy planning.
Hence, comparable approaches and mechanisms from other areas are identified in a field analysis and their transferability to mobility is investigated. The main focus in mobalance is to develop definitions for mobility accounts and to identify areas of application with an accompanying discourse with groups of actors. Based on this, concept scenarios are derived and their impacts are estimated. The results are recommendations for action for potential implementation paths.
By definition, a mobility account would shift the priorities for shaping our living environment and would be a useful tool for various planning tasks such as rural development, settlement development or the design of public spaces and street spaces in cities.