INTERPRETER
Interoperabilität im Katastrophenmanagement der nächsten Generation
Programm / Ausschreibung | KIRAS, Kooperative F&E-Projekte, KIRAS Kooperative F&E-Projekte 2015 | Status | abgeschlossen |
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Projektstart | 01.01.2017 | Projektende | 31.12.2018 |
Zeitraum | 2017 - 2018 | Projektlaufzeit | 24 Monate |
Keywords |
Projektbeschreibung
Die Hilfeleistung bei Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen Umfanges stellt neben der Landesverteidigung eine der wichtigsten verfassungsmäßigen Aufgaben des Österreichischen Bundesheeres dar. Im Zuge solcher Einsätze wirkt das Bundesheer gemeinsam mit den zivilen Strukturen auf allen föderalen Ebenen an der Bewältigung der vorliegenden Situation mit, wobei die informationstechnische Interoperabilität der zivilen und militärischen Einsatzkräfte von besonderer Bedeutung ist, insbesondere auf der Ebene von Landeswarnzentralen und den Militärkommanden der einzelnen Bundesländer. In Anknüpfung an den aktuellen Stand der Forschung wird das vorliegende Projekt mittels modernster Softwaredesignmethoden einen vollständig automatisierten Datenaustausch zwischen den zivilen und militärischen (Führungs-)
Informationssystemen ermöglichen und somit die semantische Integrität derselben sicherstellen. Durch den modularen Aufbau von INTEPRETER wird des Weiteren eine generische Erweiterbarkeit des Systems geschaffen, die als Grundvoraussetzung für seine nachhaltige Verwendbarkeit gilt. Darüber hinaus wird das Projekt ein erweitertes Konzept der IT-gestützten Einbindung der betroffenen Bevölkerung in den Prozess des Krisen- und Katastrophenmanagements entwickeln und evaluieren, wodurch den aktuellen Trends nach mehr Bürgerbeteiligung Rechnung getragen wird und gemeinsam mit den GSK Partnern das Potential zur Steigerung der Gesamteffizienz des Krisenmanagements in Österreich beleuchtet wird. Zu diesem Zweck wird das vorliegende Projekt sowohl die Präferenzen der Bevölkerung als auch der Bedarfsträger erheben, um technische und organisatorische Anforderungen definieren zu können, die in der Architektur des neuen Systems zur zivil-militärischen Interoperabilität berücksichtigt werden müssen. Da die Beteiligung der Bevölkerung am Prozess des Krisen- und Katastrophenmanagements in allen ihren Phasen viele Bereiche der Gesetzgebung berührt, wird INTERPRETER eine ausführliche Analyse der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen durchführen und gegebenenfalls Novellierungen vorschlagen, die die aktuell vorhandenen Einschränkungen unter Einhaltung striktester Privatsphärenschutzmechanismen aufheben bzw. ablösen könnten. Die resultierende INTERPRETER-Architektur wird im Rahmen des Projektes in Form eines Proof-of-Concept implementiert, das in der darauffolgenden Evaluierungsphase sowohl mit den Bedarfsträgern als auch mit der Bevölkerung bezüglich seiner Akzeptanz und Effizienz evaluiert wird. Die praktische Relevanz von INTERPRETER ist nicht nur durch die innovativen Kernideen des Projekts gegeben, sondern sie erschließt sich vielmehr durch das bedacht ausbalancierte, interdisziplinäre Konsortium, das bestrebt ist, die angedachten neuen Funktionalitäten mittelfristig auch operationell umzusetzen. Aus diesem Grund wird INTERPRETER einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der zivil-militärischen Interoperabilität darstellen und in den nächsten Jahren einen unersetzlichen Beitrag zum Krisen- und Katastrophenmanagement in Österreich leisten.
Abstract
According to the Austrian constitution, one of the main tasks of the Austrian Armed Forces, apart from their defense role, lies in the assistance of civil first responder forces in the wake of crises and disasters. During such episodes, the Austrian Armed Forces address the situation at hand together with the civil forces at all levels of the Austrian federal governance structure, prominently including the cooperation with the national warning centers at the federal state level. Building upon the current state of the art, the present project will utilize the latest software design methods in order to accomplish fully automatic data exchange between the military and civil command and control systems, thereby ensuring the preservation of the semantic integrity of data. Furthermore, based on its modular structure, INTERPRETER will enable generic extensibility of its interoperability functionalities, which will ensure that the system can be productively utilized for many years to come. In addition, the project will develop and evaluate an extended concept for IT-supported inclusion of the civil population in the process of crisis and disaster management and in this way address the corresponding willingness and preferences of the citizens. The assessment of the potential for efficiency improvements will thereby be performed by the legal and social sciences partners in the INTERPRETER consortium. To this end, the project will survey the preferences both among the general population and the institutional stakeholders in order to define in detail the technical and organizational challenges to be addressed. These will subsequently serve as requirements in the definition of the technical architecture of the system. The active participation of the citizens in all phases of crisis and disaster management will furthermore also need to be aligned with the given legal framework, such that the project will provide a detailed analysis of the current legislation and, if needed, propose legal amendments or even larger adaptations therein, thereby adhering to the stringent privacy protection rules in place. The resulting INTERPRETER architecture will be implemented in the form of a proof of concept, the acceptance of which will be evaluated both with the institutional stakeholders and with representatives of the general population. Beyond its innovative core ideas, one of the most important factors contributing to INTERPRETER’s relevance is its carefully balanced and interdisciplinary consortium of partners which endeavors to operationalize the project’s innovations within regular crisis and disaster management practice. Based on the proposed novel ideas, INTERPRETER will substantially contribute to the innovation of the present crisis and disaster management processes and thus represent an important milestone in the evolution of civil-military interoperability in Austria.