AnergieHernals+
Lokale Wärme Gemeinsam – und nicht einsam - Anergienetze für Hernals
Programm / Ausschreibung | Leuchttürme der Wärmewende 2024 | Status | laufend |
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Projektstart | 01.09.2025 | Projektende | 31.05.2026 |
Zeitraum | 2025 - 2026 | Projektlaufzeit | 9 Monate |
Keywords | Anergienetze; Dekarbonisierung; lokale Energieversorgung; interdisziplinär, Partizipatorische Stadtplanung |
Projektbeschreibung
Die Stadt Wien verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein. In den peripheren Bezirken wie Hernals, wo keine zentrale Fernwärme vorgesehen ist, gewinnen lokale Anergienetze für die Heizungsumstellung an Bedeutung. Diese stellen eine innovative, nachhaltige Form der Wärme- und Kälteversorgung dar, bei der mehrere Gebäude gemeinsam Umweltwärmequellen wie Erdwärme, Grundwasser oder Luft nutzen.
Das geplante Projekt baut auf bestehenden Erkenntnissen auf (u.a. Anergie Urban, AnergieWieNeu+) und strebt eine systematische Sondierung zur Umsetzung solcher Netze in Bestandsgebieten an. Es sollen 2–3 potenzielle Startzellen identifiziert, die Eigentümer*innen aktiv eingebunden und technische sowie rechtliche Rahmenbedingungen erarbeitet werden. Ziel ist die Entwicklung eines übertragbaren, praxistauglichen 10-Schritte-Plans zur Umsetzung von Anergienetzen – von der ersten Idee über die Erarbeitung von Organisations- und Geschäftsmodellen bis hin zur Angebotseinholung und Bestbieterauswahl.
Die Neuheit liegt in der integrativen Herangehensweise, die technische, soziale und rechtliche Aspekte gleichwertig berücksichtigt. Die Heterogenität der Eigentümerstrukturen in Hernals erfordert neue Kooperationsmodelle, die innerhalb des Projekts erprobt werden. Durch Workshops, Analysen und Beratungsformate wird eine strukturierte Entscheidungsfindung unterstützt. Die Maßnahmen zielen auf mehr Resilienz, leistbares Wohnen und eine dekarbonisierte Stadtentwicklung ab.
Die größten Herausforderungen liegen in der Motivation und Koordination der Eigentümer*innen sowie in der technischen Machbarkeit und Finanzierung. Durch begleitende Moderation, Widerstandsanalyse und Einbindung relevanter Akteure wird diesen Risiken aktiv begegnet.
Das Projekt wird von der ÖGUT (Konsortialführung) gemeinsam mit der MA 25 (Technische Stadterneuerung Wien) umgesetzt. Beide Partner bringen umfangreiche Expertise in den Bereichen Energiewende, Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung mit.
Die umgesetzten Anergienetze werden als Demonstrationsprojekte für künftige interessierte Gebäudereigentümer*innen dienen und sowohl die technische wie auch die wirtschaftliche und rechtliche Machbarkeit von gemeinsamen Anergienetzen beweisen.
Die Projektergebnisse – insbesondere der 10-Schritte-Plan – sollen als Vorlage für den “roll out” von urbane Anergienetz-Projekte dienen und leisten einen signifikanten Beitrag zur Wärmewende und zur Klimaneutralität in Österreich.
Abstract
The City of Vienna has committed to achieving climate neutrality by 2040. In outer districts such as Hernals, where no centralized district heating is planned, local anergy networks are emerging as a key solution. These innovative systems use shared environmental heat sources—like geothermal energy, groundwater or ambient air—for sustainable heating and cooling of multiple buildings.
This project builds on prior studies (e.g., Anergie Urban, AnergieWieNeu+) and aims to assess the feasibility of such networks in existing urban structures. The goal is to identify 2–3 potential pilot clusters, actively involve property owners, and clarify technical and legal frameworks. A replicable, practical 10-step implementation roadmap for anergy networks will be developed.
What sets this project apart is its integrated approach—addressing technical, social, and legal aspects equally. Due to the heterogeneous ownership structures in Hernals (rental houses, housing associations, co-ownerships), new cooperation models are needed. Structured decision-making will be supported through workshops, assessments, and legal advice, aiming to enhance resilience, affordability, and decarbonized urban development.
Key challenges include motivating and coordinating property owners, ensuring technical feasibility, and securing funding. The project tackles these with targeted communication, resistance analysis, and strong stakeholder involvement.
The project is led by ÖGUT in partnership with Vienna’s Department MA 25 for Urban Renewal. Both bring strong expertise in energy transition, participatory processes, and urban development.
Outcomes—especially the 10-step roadmap—will serve as a model for future anergy network projects in Austria, contributing meaningfully to the national heat transition and climate neutrality goals.