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CONSPIRE

Die Verbreitung von Verschwörungsnarrativen in der österreichischen Bevölkerung: Ursachen, Risikofaktoren und Prävention

Programm / Ausschreibung KIRAS, F&E-Dienstleistungen, KIRAS F&E-Dienstleistungen (FED) 2023 Status laufend
Projektstart 01.01.2025 Projektende 31.12.2026
Zeitraum 2025 - 2026 Projektlaufzeit 24 Monate
Keywords Verschwörungsnarrative, Social Media, Generation 45+, Prävention, Verschwörungsmentalität

Projektbeschreibung

Verschwörungsnarrative und Verschwörungsmentalitäten – d.h. die grundsätzliche Disposition an Verschwörungen zu glauben – führen zunehmend zu gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich ihres demokratiegefährdenden Potenzials. Dieses zeigt sich etwa in der Abkehr von demokratischen Institutionen und in individuellen Radikalisierungsprozessen, in der Förderung von Wissenschaftsfeindlichkeit und der Etablierung „postfaktischer“ Diskurse. Verschwörungsnarrative werden aber auch durch extremistische Akteure gezielt eingesetzt, um antidemokratische ideologische Positionen zu verbreiten. Studien zeigen, dass insbesondere ältere Erwachsene für Verschwörungsnarrative anfällig sind, wobei ein enger Zusammenhang mit mangelnder Medienkompetenz besteht. Gleichzeitig sind ältere Personen nur selten Zielgruppe von Präventionsprogrammen etwa zu (kritischer) Medienbildung. Das vorliegende Projekt erforscht daher auf Basis einer Triangulation quantitativer und qualitativer Forschungszugänge (bevölkerungsrepräsentative Umfrage, qualitative Interviewforschung, Diskursanalyse) die Verbreitung von Verschwörungsmentalitäten und -narrativen in verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in Österreich, deren Zusammenhang mit individuellen und sozialen Faktoren sowie diskursive Strategien und Dynamiken im Online-Bereich, die zur Verbreitung von Verschwörungsnarrativen eingesetzt werden. Unter Einbeziehung der Expertise der Bedarfsträger BMI/Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst und Bundesstelle für Sektenfragen werden evidenzbasierte Präventionsstrategien und Gegenmaßnahmen entwickelt, die gezielt auf die Altersgruppe ab 45 Jahren zugeschnitten sind. Das Projekt adressiert eine methodologische und empirische Forschungslücke und den Mangel an zielgruppenspezifischen Strategien für die Präventionspraxis.

Abstract

Conspiracy narratives and conspiracy mentalities – i.e. the fundamental disposition to believe in conspiracies – are leading to social and security policy challenges at an increasing rate, especially regarding their potential to endanger democracy. They have the potential to enable the rejection of democratic institutions and individual radicalization processes, and can promote hostility towards science and the establishment of “post-factual” discourses. Conspiracy narratives might also be purposefully used by extremist actors in order to spread their ideologies. Studies showed that older adults in particular are susceptible to conspiracy narratives. This phenomenon is closely correlated to a lack of media literacy. At the same time, older people are rarely a target group for prevention programmes, e.g. (critical) media education. The project is based on a triangulation of quantitative and qualitative research approaches (representative survey, qualitative interview research, discourse analysis). It examines the prevalence of conspiracy mentalities and narratives amongst different groups (i.a. age groups) within the Austrian population and their relation to individual and social factors as well as discursive strategies used to spread conspiracy narratives in online communication. Taking into account the experience of the procuring entities, the Ministry of the Interior (BMI/Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) and the Bundesstelle für Sektenfragen, the project develops evidence-based prevention strategies and countermeasures specifically tailored to people aged 45+. It addresses a methodological and empirical research gap as well as the lack of target group-specific strategies in practice.