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Kooperation und Koordination in der Logistik zur nachhaltigen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum
Programm / Ausschreibung | Mobilitätssystem, Mobilitätssystem, Mobilität 2023: Regionale Mobilitätslabore & Digitalisierung für Mobilitäts- und Logistikdienste | Status | laufend |
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Projektstart | 01.10.2024 | Projektende | 31.03.2027 |
Zeitraum | 2024 - 2027 | Projektlaufzeit | 30 Monate |
Keywords | Güterlogistik; Ländlicher Raum; Daseinsvorsorge; Kooperation; Koordination |
Projektbeschreibung
Gegenwärtig ist die Nahversorgungssituation mit Waren des täglichen Bedarfs in Österreich in 17 Prozent aller Gemeinden als problematisch einzustufen. In rund 700 der über 2000 österreichischen Gemeinden ist kein Lebensmittelgeschäft mehr vorhanden. Für viele im ländlichen Raum wohnende Menschen ohne Zugang zu einem eigenen motorisierten Verkehrsmittel ist die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs daher zu einem schwierigen Unterfangen geworden. Dies beeinträchtigt nicht nur massiv die Lebensqualität in ländlichen Gebieten, sondern ist auch ein wesentlicher Faktor für Landflucht.
Technologische Entwicklungen wie auch eine im ländlichen Raum immer stärker verankerte Akzeptanz und Routine im Umgang mit digitalen Medien können die Basis für innovative kooperative Lösungsansätze bilden. Ziel ist die Versorgung mit Waren sowie Dienstleistungen des täglichen Bedarfs auf nachhaltige Weise: ökonomisch für Unternehmen wie Kommunen rentabel, ökologisch sinnvoll durch Reduktion von Fahrten mit Kraftfahrzeugen bzw. Stärkung aktiver Mobilitätsformen und letztlich auch sozial verträglich, da Abhängigkeiten reduziert und soziale Kontakte gefördert werden. Der Innovationsgehalt des Projekts basiert dabei einerseits auf der Kooperation von Unternehmen und regionalen Akteuren, beinhaltet andererseits aber auch eine daran anknüpfende Integration neuer technischer Instrumentarien. Die im Projekt thematisierten Aspekte sind beispielsweise die Integration neuer Technologien in klimaneutrale Logistikketten zur Nahversorgung im ländlichen Raum, die für die Kooperation erforderlichen Anforderungen (rechtlich / organisatorisch / räumlich / verkehrlich) oder die Kombinationsmöglichkeiten neuer bzw. bislang meist separat angebotener Leistungen (z.B. Paketabholstationen, Automaten bäuerlicher Direktvermarkter, Lieferboxen, Sharing-Angebote).
Ergebnis des Projektes ist eine Aufbereitung der auf regionsspezifischen Anforderungen basierenden erforderlichen Grundlagen und Lösungskonzepte zur Sicherstellung einer dauerhaften und barrierefreien durch Kooperation geprägten Nahversorgung. Mithilfe eines einfachen Bewertungsinstrumentes ("Cube") sollen konkrete, für die jeweilige Region geeignete Lösungen identifiziert und damit Risiken in der Durchführung minimiert werden. Mithilfe von (theoretischen, aber bereits in konkreten Gemeinden platzierten) Fallstudien sollen neben den Fragen zur generellen Umsetzbarkeit auch die verkehrlichen wie raumstrukturellen Wirkungen der Konzepte aufgezeigt und somit der Nutzen für Umwelt und Gesellschaft sichtbar werden.
Für die Projektentwicklung haben sich zwei Forschungseinrichtungen mit Unternehmen aus dem Handels- und Logistikbereich und der öffentlichen Verwaltung zu einem Konsortium zusammengefunden, um damit einen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, dem Klimaschutz wie auch der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes zu leisten. Bewusst wurde das Konsortium mit zwei räumlichen Schwerpunkten - West- und Ostösterreich - gebildet, um die unterschiedlichen räumlichen Anforderungen bestmöglich in das Projekt zu integrieren und daraus die Transferierbarkeit auf andere Regionen zu ermöglichen.
Abstract
At present, in 17 percent of all Austrian municipalities the local supply situation with goods for daily needs can be classified as problematic. In around 700 of more than 2000 Austrian municipalities, there is no longer a grocery store or postal office. Therefore, many people living in rural areas without access to motorized means of transport, the supply of goods and services for daily needs has become a difficult undertaking. This not only massively affects the quality of life in rural areas, but is also a major factor in rural migration.
Technological developments as well as an increasing acceptance and routine in the use of digital media in rural areas can form the basis for innovative cooperative solutions. The aim is to supply everyday goods and services in a sustainable way: economically profitable for companies and municipalities, ecologically sensible by reducing the number of car journeys and strengthening active forms of mobility and ultimately socially acceptable, as dependencies are reduced and social contacts are promoted. The innovative content of the project is based on the cooperation between companies and regional players, but also includes the integration of new technical instruments. The aspects addressed in the project are, for example, the integration of new technologies in climate-neutral logistics chains for local supply in rural areas, the requirements necessary for cooperation (legal / organizational / spatial / traffic-related) or the combination possibilities of new or previously mostly separately offered services (e.g. parcel pick-up stations, vending machines of direct farm marketers, delivery boxes, sharing offers).
The result of the project is a preparation of the necessary basics and solution concepts based on region-specific requirements to ensure a permanent and barrier-free local supply. With the help of a simple evaluation tool ("Cube"), concrete solutions suitable for the respective region are to be identified, thus minimizing risks in the implementation. With the help of case studies (theoretical, but already placed in specific municipalities), in addition to the questions of general feasibility, the traffic and spatial structural effects of the concepts are to be shown and thus the benefits for the environment and society made visible.
For the project development, two research institutions have joined forces with companies from the trade and logistics sector, the public administration and the regional management to form a consortium in order to make a contribution to securing the supply of goods and services, climate protection and the sustainable development of rural areas. The consortium was deliberately formed with two geographical focuses - western and eastern Austria - in order to integrate the different spatial requirements into the project in the best possible way and to enable transferability to other regions.