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Alpine Sicherheit

Alpine Sicherheit, menschliche Faktoren und Digitalisierung – Management und Potentiale

Programm / Ausschreibung Humanpotenzial, Humanpotenzial, Innovationscamps Ausschreibung 2022 Status laufend
Projektstart 01.05.2024 Projektende 30.06.2025
Zeitraum 2024 - 2025 Projektlaufzeit 14 Monate
Keywords Bergführer, alpine Sicherheit, Digitalisierung

Projektbeschreibung

Der Alpintourismus verzeichnet in Österreich und besonders in Tirol eine lange Tradition. Seit der ersten Bergführerordnung 1863 ist die Ausbildung mehrfach reformiert und angepasst, ebenso sind weitere Berufsbilder zu dem des/der Bergführers/Bergführerin hinzugekommen (z.B. SkiführerIn, BergwanderführerIn). Während die Bergsportführenden eine exzellente Ausbildung in allen ‚handwerklichen‘ alpinsportlichen Fähigkeiten erhalten, kommen erweiterte Kompetenzen laut Befragungen in den Berufsgruppen zu kurz. Ein Bergführer beschrieb dies folgendermaßen: „Zusammengefasst war das Schwierigste in den letzten Jahren das Menschliche, die soziale Kompetenz, das unterschätzt man absolut […] Nach drei Jahren Bergführerausbildung kannst du klettern, Skifahren, du kennst die Seiltechniken, aber das Menschliche musst du dir selbst erarbeiten.“ Neben dem Faktor Mensch wurden im Austausch mit ForscherInnen, AlpinexpertInnen und Bergsportführenden noch zwei weitere Faktoren identifiziert welche konkreten Qualifizierungsbedarf aufweisen: Digitalisierung und Alpine Sicherheit. Die Digitalisierung unterlag in den letzten Jahren einem massiven Wandel und hat auch den Bergsport. beeinflusst. Es bieten sich Chancen in Bezug auf Sicherheitsaspekte durch verbesserte Vorhersagemodelle, GPS Tracking, etc., aber auch Risiken durch die Nutzung von beispielsweise Social Media und dem damit verbundenen Erwartungsdruck den manche Gäste gegenüber ihrem Guide stellen können. Im Handlungsfeld Alpine Sicherheit ergibt sich die Notwendigkeit auf erweitertes Wissen zu Veränderungen durch klimatische Bedingungen und den damit verbundenen gravitativen Naturgefahren, als auch deren Beurteilung.

Das Hauptziel dieses Qualifizierungsnetzwerkes ist es, Bergsportführenden (BergführerInnen, SkiführerInnen, BergwanderführerInnen) forschungsorientiertes Wissen, Innovationen und Technologie sowie konkrete Handlungsempfehlungen für eine gesteigerte Sicherheit in ihrem (alpinen) Arbeitsumfelg zu vermitteln und sie beim Aufbau von spezifischer Führungskompetenz zu unterstützen. Neben dem direkten Einfluss des gewonnenen Wissens auf die Umsetzung im eigenen Unternehmen fördert das Projekt auch den Erfahrungsaustausch und die Kooperation aller beteiligten Partner (Universitäten, Vortragende aus der Praxis, SchulungsteilnehmerInnen) und kann infolgedessen zu weiteren nachhaltigen Kooperationsprojekten führen. Zudem thematisiert das Innovationscamp den traditionell männlich geprägten Bergsport und sensibilisiert gegenüber Geschlechterstereotypen und Rollenbilder um in weiterer Folge die Beteilung von Frauen zu erhöhen um Geschlechterdifferenzen zu verringern.

Durch die Erkenntnisse dieses innovativen Fortbildungsansatz haben Bergsportführende den künftigen Wettbewerbsvorteil über aktuelles forschungsgeleitetes Wissen zu Technologien, Digitalisierung, Innovationen und Entwicklungen im Bereich des Bergsports zu verfügen. Dieses Wissen unterstützt sie zum Einen indem Sie eine erhöhte Sicherheitskompetenz ihren Gästen gegenüber anbieten können. Außerdem eröffnet ihnen die Fortbildung neue ökonomische Potentiale indem Sie Wissen zu in der Ausbildung kaum beachteten Zielgruppen (Personen mit besonderen Bedürfnissen) generieren.