Kura:Div
Kura:Div - eine App zur gender- und diversitysensiblen zielgruppengerechten Ansprache bei Ausstellungen
Programm / Ausschreibung | Humanpotenzial, Humanpotenzial, FEMtech Forschungsprojekte 2023 | Status | laufend |
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Projektstart | 12.08.2024 | Projektende | 10.02.2027 |
Zeitraum | 2024 - 2027 | Projektlaufzeit | 31 Monate |
Keywords | Gender, Neurodiversität, Feminismus, Kultur, Ausstellungsplanung |
Projektbeschreibung
Unsere persönliche Wahrnehmung wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst; für die Gestaltung einer Ausstellung im Kulturbereich ist das Wissen um diese Faktoren und der gezielte Umgang damit von entscheidender Bedeutung, um Zielgruppen zu erreichen. Ziele einer Ausstellung können sein: einen Lehr-/Bildungsauftrag verfolgen, kulturelles Verständnis fördern, emotionale Reaktionen auslösen, zur Reflexion oder Inspiration anregen, zum Experimentieren anregen und vieles mehr.
Damit diese Ziele bestmöglich erreicht werden können, ist es notwendig, die unterschiedlichen Realitäten der Besucher:innen zu berücksichtigen (Geschlecht, Geschlechtsidentität, Altersgruppen, besondere Anforderungen aufgrund körperlicher, sensorischer oder kognitiver Behinderung, kultureller Hintergrund etc.).
In diesem Projekt wird ein Werkzeug (Kurator Companion App) erstellt, welches Ausstellungsplaner:innen bei der gender- und diversitysensiblen zielgruppengerechten Ansprache unterstützt. Die App soll dabei begleitend und unterstützend auf wichtige Aspekte aufmerksam machen und Vorschläge zur geeigneten Gestaltung anbieten. Sie trägt dazu bei, dass die Ausstellungsinhalte hinsichtlich Geschlecht, kultureller Vielfalt und anderer sensibler Themen respektvoll und angemessen dargestellt, mehr Besucher:innen angesprochen und niemand aufgrund von körperlichen, sozialen und weiteren Faktoren ausgeschlossen wird.
Vorgehen:
Um die Relevanz der verschiedenen Einflussfaktoren sowie bekannte Barrieren zu eruieren, werden in der Startphase des Projekts unter Einbeziehung der Genderexpertise Stakeholder:innen-Workshops (Ausstellungsplaner:innen und Kurator:innen) abgehalten. Die Ausstellungsgestalter:innen lernen dabei über Gender- und Diversitätsinklusivität, und das Projektteam bekommt ein besseres Bild über den Arbeitsablauf verschiedener Ausstellungsplanungen.
Parallel dazu werden aktuell laufende Ausstellungen evaluiert. Zum Einsatz kommen dabei kreative interaktive Erhebungsmethoden, standardisierte Fragebögen und qualitative Einzelinterviews sowohl bei zufälligen Besucher:innen als auch bei ausgewählten Personen mit Behinderungen. Eine begleitende Messung der physiologischen Reaktionen während des Ausstellungsbesuchs (Sensor-Armband) sowie eine Erhebung hinsichtlich der Aufmerksamkeit über Eye Tracking ist für einen Teil der Proband:innen des Tests geplant.
Auf Basis der Ergebnisse dieser Erhebungen wird die „Kurator Companion App“ erstellt und mit Inhalten und Tipps versehen. Mit dem entwickelten Prototyp werden im Pilotbetrieb ein bis zwei Vorhaben umgesetzt, die durch die Projektmethoden evaluiert werden.
Projektziele:
- Erhebung der Anforderung diverser Gender-Gruppen (Geschlecht, Alter, kognitiv Beeinträchtigte, Migrant:innen)
- Erfassung der Vielfältigkeit der Wahrnehmung einer Ausstellung
- Erhebung von Barrieren für eine offene Begegnung mit dem Museumsobjekt aus unterschiedlichen Gender- und Diversitäts-Dimensionen
- Implementierung eines Werkzeuges (“Kurator Companion App”) zur inklusiven Gestaltung
- Optimierung des Ausstellungsdesigns auf Grund von Erfahrungen der Besucher:innen
Durch die Zusammenarbeit von Forscher:innen, Techniker:innen, Soziolog:innen, Kurator:innen und unterschiedlichen Nutzer:innengruppen wird Diversität auch bereits durch das Konsortium im Projekt gelebt. Durch die Mischung aus Kompetenzen wird der Boden für Akzeptanz, weitere Nutzung nach Projektende und über den Ausstellungsbereich hinaus bestmöglich aufbereitet.
Abstract
Our personal perception is influenced by various factors; when designing an exhibition in the cultural sector, knowledge of these factors and how to deal with them in a targeted manner is crucial in order to reach target groups. The aims of an exhibition can be: to pursue a teaching/educational mission, to promote cultural understanding, to trigger emotional reactions, to encourage reflection or inspiration, to stimulate experimentation and much more.
In order to best achieve these goals, it is necessary to take into account the different realities of the visitors (gender, gender identity, age groups, special requirements due to physical, sensory or cognitive disabilities, cultural background, etc.).
In this project, a tool (Curator Companion App) will be created to support exhibition planners in addressing target groups in a gender- and diversity-sensitive manner. The app is intended to draw attention to important aspects in an accompanying and supportive manner and offer suggestions for suitable design. It helps to ensure that the exhibition content is presented respectfully and appropriately with regard to gender, cultural diversity and other sensitive topics, that more visitors are addressed and that no one is excluded due to physical, social and other factors.
Procedure:
In order to determine the relevance of the various influencing factors and known barriers, stakeholder workshops (exhibition planners and curators) are held in the initial phase of the project with the involvement of gender expertise. The exhibition designers learn about gender and diversity inclusivity, and the project team gets a better picture of the workflow of various exhibition planning processes.
At the same time, current exhibitions are evaluated. Creative interactive survey methods, standardized questionnaires and qualitative individual interviews will be used with both random visitors and selected people with disabilities. An accompanying measurement of physiological reactions during the exhibition visit (sensor wristband) as well as a survey regarding attention via eye tracking is planned for some of the test subjects.
Based on the results of these surveys, the "Curator Companion App" will be created and provided with content and tips. The developed prototype will be used to implement one or two projects in pilot operation, which will be evaluated using the project methods.
Project objectives:
- Survey of the requirements of various gender groups (gender, age, cognitively impaired, migrants)
- Recording the diversity of perception of an exhibition
- Survey of barriers to an open encounter with the museum object from different gender and diversity dimensions
- Implementation of a tool ("Curator Companion App") for inclusive design
- Optimization of the exhibition design based on visitors' experiences
Through the collaboration of researchers, technicians, sociologists, curators and different user groups, diversity is already being practiced by the consortium in the project. The mix of skills ensures that the ground is prepared in the best possible way for acceptance, further use after the end of the project and beyond the exhibition area.