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CoolBRICK

Entwicklung normativer Rechenansätze für passive ventilative Nachtkühlungsstrategien -Ausnutzung Ziegelspeichermassen

Programm / Ausschreibung IWI, IWI, Basisprogramm Ausschreibung 2022 Status abgeschlossen
Projektstart 01.10.2021 Projektende 31.03.2023
Zeitraum 2021 - 2023 Projektlaufzeit 18 Monate
Keywords

Projektbeschreibung

Kurzfassung:
Im Projekt CoolBRICK wird der Fokus vorrangig auf die thermische Speichermasse in Wechselwirkung mit der
Möglichkeit natürlicher ventilativer Kühlung gelegt. Diese Kombination ermöglicht für Wohngebäude und weniger
intensiv genutzte Nichtwohngebäude während der Sommermonate im Regelfall eine ausreichende Wärmeabfuhr, um Kühlbedarf vollständig zu vermeiden und sommerliche Überwärmung nicht auftreten zu lassen. Dabei ist es allerdings
von zentraler Bedeutung, dass einerseits die vorhandene Speichermasse in hohem Maße aktivierbar ist und
andererseits ausreichende Nachtlüftung gewährleistet werden kann. Hierzu sind vielfältige Randbedingungen wie
Schallschutz, Einbruchsschutz, Witterungsschutz zu berücksichtigen, wodurch eine vollständige Fensteröffnung im
Regelfall nicht möglich ist. Dementsprechend soll im Rahmen von CoolBRICK das Kühlpotential der Nachtlüftung durch
intelligente Regelstrategien und automatisierten Fensteröffnungskonzepten maßgeblich verbessert werden.
Zentrale Untersuchungsmethodik ist die Analyse unterschiedlicher Regelstrategien an den baugleichen
Ziegelsimulationsräumen am Gelände der Bauakademie Salzburg. In diesem bereits vorhandenen Versuchsaufbau
besteht die einzigartige Möglichkeit, den Einfluss der Regelstrategie in Wechselwirkung mit der thermischen
Speichermasse auf das Nachtlüftungspotential bei ansonsten vollständig identischen Randbedingungen auch
messtechnisch zu evaluieren. Die Ziegelsimulationsräume wurden im Jahr 2011 errichtet und bedürfen einer Überholung
der installierten Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Begleitend zur messtechnischen Untersuchung werden Bauteil-,
Gebäude- und Strömungssimulationen durchgeführt. Dabei ist es ein explizites Ziel der Untersuchung, mithilfe von
Hardware-in-the-Loop-Simulationen Erkenntnisse aus Simulationsrechnungen parallel zur Realität in den
Entscheidungsprozess zur Automatisierung der Regelstrategie einfließen zu lassen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit,
mithilfe der Simulationsmodelle und dem Abgleich zu den bereits installierten Temperatursensoren in den
Wandquerschnitten der Ziegelsimulationsräume zusätzliche Aussagen über die Wirksamkeit der thermischen
Speichermasse und den Einfluss von Wärmeeinträge über opake Bauteile zu treffen.
Vorrangiges Ziel von CoolBRICK ist das Evaluieren des Potentials automatisierter ventilativer Nachtkühlung. Aus den
erzielten Ergebnissen sollen in weiterer Folge Methoden abgeleitet werden, die das Abbilden von automatisierter
ventilativer Nachtlüftung und darüber hinaus auch der Berücksichtigung solarer Wärmeeinträge über opake Bauteile in
den normativen Nachweisverfahren ermöglicht. Diese Methoden werden von den Projektpartnern in die einschlägigen
Normungskomitees getragen, um eine Berücksichtigung bei den anstehenden Normenüberarbeitungen zu erreichen.
Damit kann für das angeführte Themenspektrum gewährleistet werden, dass die Branchenziele der österreichischen
Ziegelindustrie zur Forcierung monolithischer Ziegelbauweise weiter intensiviert werden.