FFG Projektdatenbank

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Pflegende Angehörige

Entlastung und Unterstützung von betreuenden und pflegenden Angehörigen

Projektbeschreibung

Die Betreuung und Pflege von Angehörigen zählen zu den wichtigsten Aufgaben unserer heutigen Zeit. Pflege wird in Österreich zu 80% durch Angehörige übernommen und betrifft rund 950.000 Personen in Österreich, wobei rund 70% dieser informellen und zumeist unbezahlten Pflege von Frauen geleistet wird. Auf EU-Ebene leistet sogar ein Drittel der Bevölkerung informelle Pflege. Die zunehmende Überalterung unserer Bevölkerung lässt erwarten, dass diese Zahlen künftig weiter steigen. Die hier erbrachte Leistung ist wichtig und wertvoll für unsere Gesellschaft und könnte weder ausschließlich über professionelle Kräfte erbracht noch durch den Staat finanziert werden. Die negativen Folgen treffen allerdings vorrangig die pflegenden Angehörigen selbst. Ihr subjektiver Gesundheitszustand ist zB. im Vergleich zu Gleichaltrigen substanziell schlechter. Gründe dafür liegen in ihrer psychischen, zeitlichen, körperlichen und finanziellen Belastung. Stigmatisierung in der Gesellschaft, fehlende Wertschätzung und Anerkennung, Schuldgefühle, veränderte Familiendynamiken uvm. tragen dazu bei, dass die meisten Unterstützung erst in Anspruch nehmen, wenn sie keine Alternative mehr sehen oder selbst bereits an gesundheitlichen Folgen leiden. Umso mehr wollen wir zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und der Erleichterung ihres Alltags beitragen. Gleichzeitig sind in der Zielgruppe der pflegenden Angehörigen eine Vielzahl von Kompetenzen und Bewältigungsstrategien vorhanden, auf die das Innovationsnetzwerk aufbauen möchte.
Bisher gibt es jedoch in Österreich noch keine digitale Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige, die breit genutzt werden und trägerübergreifend aufgestellt sind. Das Ziel des “Innovationsnetzwerks zur Entlastung pflegender Angehöriger” ist die Entwicklung digitaler Prototypen zur Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger. Damit einher geht auch die Stärkung des öffentlichen Bewußtseins für die Herausforderungen der Angehörigenpflege, die Sichtbarmachung dieser oft nicht wahrgenommenen Sorgearbeit und die gesellschaftliche Anerkennung pflegender Angehöriger und der enormen Leistung, die sie erbringen. Die Entwicklung wirkungsvoller Entlastungs- und Unterstützungsangebote benötigt das Zusammenwirken von unterschiedlichen Disziplinen aus dem öffentlichen, privaten, sozialen und akademischen Sektor. Dafür soll das Innovationsnetzwerk letztlich österreichweit eine Vielzahl an Betroffenen, AkteurInnen, die direkt oder indirekt mit pflegenden Angehörigen arbeiten, ExpertInnen aus der Pflege und Digitalisierung, VertreterInnen aus öffentlichen Organisationen, der Wissenschaft, dem Sozialsektor und der Privatwirtschaft vereinen. Branchenübergreifend bringen sie in moderierten Forschungs-, Innovations- und Entwicklungsprozessen ihre jeweiligen Expertisen ein und profitieren durch die gemeinsame Entwicklung von digitalen Angeboten an der Weiterentwicklung ihrer Innovations- und Digitalisierungskompetenzen.

Abstract

Around 950,000 persons in Austria care about their relatives and consequently take over about 80% of the necessary care. These informal caregivers suffer from high constraints in time as well as emotional, physical, and financial stresses. A cross-sectoral network of actors coming from the for- and non-profit, as well as the public sector and academia collaborates to relief and support informal caregivers. In moderated research, innovation, and development processes they come up with new products, services and processes that have the potential to serve as stand-alone solutions or that add value to existing offers.

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