Zum Inhalt

IEA Users Gender

IEA User-Centred Energy Systems Empowering all: Gendergleichstellung für die Energiewende.

Programm / Ausschreibung IEA, IEA, IEA Ausschreibung 2020 - BMK Status abgeschlossen
Projektstart 01.11.2020 Projektende 31.08.2022
Zeitraum 2020 - 2022 Projektlaufzeit 22 Monate
Keywords Gender; Energie; Nutzer*innen; Users; Technologie

Projektbeschreibung

Angesichts des Klimawandels, der steigenden Energienachfrage, der Umwelt- und Gesundheits-bedenken, der Kosteneffizienz, der verstärkten Digitalisierung und der Energiesicherheit, müssen die Entscheidungstragenden eine ökologisch und sozial nachhaltige Energieversorgung ermögli-chen. Obwohl die Voraussetzungen dafür länder- und regionsspezifisch unterschiedlich sind, gibt es gemeinsame Muster bei Energiestrategien. Insbesondere spiegeln diese soziale Hierarchien von Geschlecht und ökonomischen Status wider. Grundsätzlich gibt es ein verstärktes Bewusstsein für geschlechtsspezifische und intersektionale Themen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Energiepolitik eher geschlechtsblind als geschlechtsspezifisch ist. Selbst wenn diese bemüht ist, Gender als Querschnittsthema mitzudenken, wird die Umsetzung der Politik häufig durch techni-sche, organisatorische, wirtschaftliche und kulturelle Trägheit behindert. Geschlechtervorurteile und Blindheit bei energietechnologischen Entwicklungen behindern zudem die Möglichkeiten für soziotechnische Innovationen. Dies hat sich zum Beispiel bei technologischen Interventionen gezeigt, die nur auf ein enges Nutzer*innenideal ausgerichtet sind, was wiederum zu Wirkungs-verlusten führt. Die vorhandene Genderforschung zur Energiewende zeigt, dass die gegenwertigen Energiestrategien Ungleichheiten reproduzieren und verstärken können. In der Literatur finden sich auch Beispiele für bewährte Praktiken als auch geschlechtsblinder Interventionen, die sowohl der Politik als auch der weiteren Forschung zur Energienutzung dienen können.

Jedoch werden diese Aspekte bis dato noch nicht in Energiestrategien berücksichtigt. Hier setzt der Users TCP-Annex Empowering all: Gender in policy and implementation for achieving transitions to sustainable energy an und möchte passierend auf Fallstudien und Best-Practice Beispielen, länderspezifische Empfehlungen für eine integrative Energiepolitik ausarbeiten. Darüber hinaus sollen die Barrieren aufgezeigt werden, weshalb Genderaspekte nicht ausreichend bei der energiepolitischen Umsetzung und der Technologieentwicklung berücksichtigt werden und In-strumente zur erfolgreichen Implementierung von Genderaspekten zur Verfügung gestellt werden. Dies ist aktuell besonders relevant, da die Länder Maßnahmen entwickeln, um die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der gegenwärtigen COVID-19-Krise zu reduzieren.

Für den österreichischen Beitrag sollen bestehende Studien und Forschungsarbeiten zum Thema Gender & Energie gesammelt und analysiert werden. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen werden auch Best Practice Beispiele von Maßnahmen im öffentlichen Bereich zusammengetragen. Die ÖGUT bietet darüber hinaus an, die Pilotierung und Adaption eines Bewertungstools für den Vergleich nationaler Energiepolitik in Bezug auf Gender Aspekten zu unterstützen. Zur Iden-tifikation der Barrieren zur Umsetzung von gendersensibler (Förder)politik, wird die nationale Energieförderpolitik in Zusammenhang mit der Sozialpolitik und dem Wohnungswesen erfasst, mit Fokus auf geschlechtsspezifische Aspekte charakterisiert und skizziert. Zudem soll aus der ÖGUT Studie: „Digitale Ungleichheit und was wir dagegen tun könnten“ ein Factsheet für Tech-nologieentwickler*innen ausgearbeitet und im Rahmen von Online- Workshops getestet werden. Darüber hinaus plant die ÖGUT Genderanalysen von einem Energietechnologieentwicklungsprojekt und zur Energienutzung durchzuführen. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer umfassenden nationalen Kommunikationsstrategie unter Berücksichtigung der Klimaziele an Stakeholder*innen kommuniziert. Zudem zielt das Projekt auf den Erfahrungs- und Wissensaustausch mit dem Internationalen Forschungsteam und dem „IEA Clean Energy, Education and Empowerment (C3E) TCP“ ab.

Abstract

In the face of climate change, rising energy demand, environmental and health concerns, cost efficiency, increased digitisation and energy security, decision-makers must enable an environ-mentally and socially sustainable energy supply and demand. Although the prerequisites for this vary from country to country and region to region, there are common patterns in energy strategies. In particular, these reflect social hierarchies of gender and economic status. In principle, there is an increased awareness of gender and intersectional issues. However, it has been shown that energy policy is gender-blind rather than gender-specific. Even if energy policy strives to include gender as a cross-cutting issue, policy implementation is often hampered by technical, organisational, economic and cultural inertia. Gender bias and blindness in energy technology developments also hinder the opportunities for socio-technological innovation. This has been shown, for example, in technological interventions that are only geared to a narrow user inside ideal, which in turn leads to a loss of impact. The existing gender research on energy system transformation shows that current energy strategies can reproduce and reinforce inequalities. The existing literature also contains examples of good practice as well as gender-blind interventions that can serve both policy and further research on energy use.

However, these aspects have not yet been considered in energy strategies. This is where the Annex sers TCPs-Annex Empowering all. Gender in policy and implementation for achieving transitions to sustainable energy and aims at developing country-specific recommendations for an integrative energy policy, based on case studies and best practice examples. In addition, the barriers are to be pointed out why gender aspects are not sufficiently taken into account in energy policy implementation and technology development and instruments for the successful implementation of gender aspects are to be made available. This is particularly relevant at present, as countries are developing measures to reduce the social and economic costs of the current COVID 19 crisis.

For the Austrian contribution, existing studies and research on gender & energy will be collected and analysed. In addition to scientific findings, best practice examples of measures in the public sector will be collected. Furthermore, ÖGUT offers to support the piloting and adaptation of an evaluation tool for the comparison of national energy policies with regard to gender aspects. In In order to identify the barriers to the implementation of gender-sensitive (promotion) policies, the national energy promotion policy in connection with social policy and housing is recorded, characterised and outlined with a focus on gender aspects. In addition, the study "Digital Inequality and what we could do about it" will be used to develop and test a factsheet on the consideration of different user needs for technology developers. Furthermore, ÖGUT plans to conduct gender analyses of an energy technology development project and the use of energy supply. The research results will be communicated to stakeholders within the framework of a national communication strategy. Finally, the project aims at the exchange of experience and knowledge with the international research team and the "IEA Clean Energy, Education and Empowerment (C3E) TCP".