evaluating_UNDER18
Evaluationsstudie zur Messung der Umsetzungsqualität und Wirksamkeit des Jugend-Kriminalpräventionsprogramms „UNDER18“
Programm / Ausschreibung | KIRAS, F&E-Dienstleistungen, KIRAS F&E-Dienstleistungen 2019 | Status | abgeschlossen |
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Projektstart | 01.04.2021 | Projektende | 31.03.2024 |
Zeitraum | 2021 - 2024 | Projektlaufzeit | 36 Monate |
Keywords | Jugendkriminalprävention, Jugenddelinquenz, Jugendkriminalität, Zivilcourage, Evaluation |
Projektbeschreibung
Das Büro für Kriminalprävention und Opferhilfe des Bundeskriminalamt / Bundesministerium für Inneres (BMI) bietet mit dem Präventionsprogramm „UNDER18“ österreichweit ein umfassendes, primärpräventives Jugend-Kriminalpräventionsprogramm an. Im Jahr 2019 wurden österreichweit rund 6.500 Präventionsmaßnahmen mit Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen umgesetzt, dabei gesamt über 150.000 Personen erreicht. Dafür waren, mehr als 430 Jugend-Präventionsbedienstete als Trainer*innen im Einsatz.
Die inhaltliche und didaktische Konzeption und Gestaltung von UNDER18 wird durch die fachliche Qualifikation der internen Projektmitarbeiter*innen und unter Einbezug externer Expert*innen (z.B. Schulpsycholog*innen, Pädagog*innen, Wissenschaftler*innen) seit Jahren beständig weiterentwickelt, um die besonderen Herausforderungen im kriminalpräventiven Umgang mit Jugendlichen zu berücksichtigen. Um die durchführenden Präventionsbediensteten auf ihren Einsatz bestmöglich vorzubereiten, erfolgt deren Ausbildung österreichweit einheitlich durch interne und externe Vortragende und beinhaltet wesentliche Aspekte der Entwicklungspsychologie, Gewalt- und Suchtentstehung, Methodik, Didaktik und Kommunikation. Zudem werden die Präventionsbediensteten mit umfangreichen Schulungsunterlagen inklusive Übungsanleitungen und Arbeitsblättern und einem Methodenkoffer ausgestattet.
Trotz dieses hohen Potenzials von UNDER18 liegen bislang keinerlei empirische Daten darüber vor, (1) wie die Implementierung von den Präventionsbediensteten tatsächlich durchgeführt wird, (2) wie diese von den Jugendlichen, aber auch von Bildungseinrichtungen, Eltern/Erziehungsberechtigten wahrgenommen und bewertet wird und (3) ob die Programmziele tatsächlich erreicht werden und vor allem die beabsichtigte Wirkung zeigen. Ein solches Wissen ist nicht nur für das Aufzeigen von Optimierungspotenzialen von UNDER18 unabdingbar, sondern auch entscheidende Bewertungsgrundlage für dessen Qualität als effektives, evidenzbasiertes Jugend-Kriminalpräventionsprogramm, wodurch letztlich auch im Hinblick auf die eingesetzten Ressourcen die Durchführung des Programms gesellschaftlich und politisch legitimiert wird.
Das Projektvorhaben greift diesen wichtigen Forschungsbedarf auf und setzt sich zum Ziel, auf innovative Weise erstmals eine umfangreiche, österreichweite Prozess- und Wirkungsevaluation von UNDER18 umzusetzen. Dies erfolgt mit Hilfe eines breit angelegten Methodenrepertoires, das sowohl quantitative (österreichweite quantitative Erhebungen mit quasi-experimentellem Design mit mehreren Erhebungswellen) als auch qualitative (Gruppendiskussionen, Interviews, Workshops) Methoden berücksichtigt und darüber hinaus mit der Konzeption und Testung eines elektronischen Monitoring-Systems abschließt, um die Qualität des Programms langfristig sicherzustellen. Um dem Mehrebenenansatz von UNDER18 gerecht zu werden, berücksichtigt das Forschungsvorhaben die Perspektiven aller involvierten Akteur*innen (Jugendliche, Präventionsbedienstete, Personen aus dem schulischen Umfeld, Eltern/Erziehungsberechtigte).
Abstract
The Bureau of Crime Prevention and Victim Support at the Federal Criminal Police Office / Federal Ministry of Internal Affairs (BM.I) provides the Austrian-wide prevention program UNDER18, which focuses on the primary prevention of youth crime. In 2019, this program has reached about 150,000 pupils, parents and teachers, and more than 430 youth-prevention officers have been involved as trainers.
In an attempt to consider the specific challenges in crime prevention with young people, the conception and implementation of UNDER18 has been continually developed over the past years, supported by the professional qualification of internal project team members and external experts like educational psychologists, pedagogues and scientists. To ensure optimal support for youth-prevention officers, they participate in an Austrian-wide standardized education program by internal and external lecturers, covering key aspects of developmental psychology, development of violence and addiction, methodical and didactical issues, and matters of communication. Moreover, youth-prevention officers are equipped with comprehensive training documents, including practical exercises and worksheets in a ‘methodology toolbox’.
Despite the program’s high potential, no empirical evaluation of UNDER18 exists that would indicate (1) how the prevention officers implement the program in practice, (2) how they are perceived and assessed by young people, educational institutions and parents resp. legal guardians, (3) whether the program objectives have been achieved and exhibit the intended effects. Such knowledge would be indispensable for showing potential for optimization and would also provide the decisive basis of assessment for its quality as an effective, evidence-based program for the prevention of youth crime. Finally, an evaluation would contribute to the societal and political legitimization of the devoted resources for the implementation of this program.
The planned study addresses this significant need for research and aims for the first time at implementing in an innovative way a comprehensive process- and impact evaluation of the program UNDER18. The project comprises a broad methodical spectrum, including both quantitative (Austrian-wide quantitative surveys with a quasi-experimental design and several waves) and qualitative (focus group discussions, interviews, workshops) research methods. It also includes the concept and testing of an electronic monitoring-system that aims at ensuring the program’s high quality in the long run. In order to appropriately consider the multi-level approach of UNDER18, the planned includes the perspectives of all involved actors (young people, prevention officers, persons related to the school environment, parents resp. legal guardians).