INNS'PAKET
Koordinierte und kooperative Zustellung von Paketen und Kleinsendungen im Großraum Innsbruck
Programm / Ausschreibung | Mobilität der Zukunft, Mobilität der Zukunft, MdZ - 13. Ausschreibung (2019) Logistik | Status | abgeschlossen |
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Projektstart | 01.06.2020 | Projektende | 28.02.2022 |
Zeitraum | 2020 - 2022 | Projektlaufzeit | 21 Monate |
Keywords | Gütermobilität, Logistik, Kooperation, Nachhaltigkeit |
Projektbeschreibung
2/3 der österreichischen KonsumentInnen kaufen bereits im Internet ein (KMU Forschung Austria, 2019), allein zwischen 2006 und 2015 haben sich die Ausgaben für Einkäufe im Internet in Österreich von € 1,5 Mrd. auf € 7,0 Mrd. erhöht. Die Zunahme des Internethandels führt jedoch auch zu einer Verschiebung bzw. Umstrukturierung der Lieferbeziehungen: der klassische „B2B“ (Business-2-Business) Lieferverkehr vom Produzenten bzw. Zwischenhändler zum Geschäft wird zunehmend durch den „B2C“ Verkehr (Business-2-Consumer) ersetzt, die Zuständigkeit der „letzten Meile“ verschiebt sich von den EndkundInnen zu Dienstleistern der KEP-Branche (Kurier-, Express- und Paketdienst). Anstelle von Geschäften als zentrale Anlaufpunkte zersplittern die Lieferungen in eine Vielzahl von EndkundInnen und damit Zieldestinationen, was wiederum neue Anforderungen und Logistikkonzepte erfordert.
Ziel des Projektes INNS’PAKET ist die Schaffung einer gesamtwirtschaftlich effizienten, effektiven und nachhaltigen Transportlogistik für den Tiroler Zentralraum - und damit nicht nur für den innerstädtischen Bereich Innsbrucks - durch Kooperation von Wirtschaft, Forschung und Verwaltung. Die inhaltliche Bearbeitung ist dabei in zwei thematische Schwerpunkte untergliedert: 1) B2C-Lieferverkehr: Zustellung von Paketdiensten an EndkundInnen (Paketdienst) sowie 2) B2B-Lieferverkehr: Zulieferung für Betriebe/Geschäfte
Für den B2C-Lieferverkehr ist die Schaffung eines zentralen Logistikknotens im Nahbereich hochrangiger Verkehrsträger (Straße, Schiene) angedacht, der von allen Lieferdiensten anzusteuern ist. Die Verteilung zu den EndkundInnen sowie den Betrieb des Verteilzentrums soll dabei ein für eine bestimmte Zeitdauer (ca. 5-10 Jahre) in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren ermitteltes Unternehmen übernehmen. Im Zuge der Vergabe sind spezielle Anforderungen und Rahmenbedingungen festzulegen – von Sozial- und Umweltstandards (Anstellungsverhältnisse, Fahrzeugflotte, Anteil Lastenräder etc.) bis hin zu Lieferzeiten und -services.
Um den B2B Lieferverkehr zu optimieren, soll im Zuge des zweiten thematischen Schwerpunktes die Einführung eines entsprechend gebündelten und vielfach auf Kooperation aufbauenden Services konzipiert werden. Waren unterschiedlicher Hersteller und Warengruppen werden im zentralen Logistikknoten vorsortiert und zentral zugestellt.
Der Innovationsgehalt des Projektes liegt in der Schaffung eines neuartigen, organisatorischen Rahmens zur Koordination und Kooperation unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben wie auch des konkreten Marktbedarfs sowie der Finanzierbarkeit. Dabei soll auch die Anwendung neuer technologischer Mittel wie Blockchain-Technologien detaillierter untersucht werden, um Kooperationen in der Praxis umzusetzen. Die im Zuge der Projektbearbeitung gewonnen Ergebnisse und Erkenntnisse dienen letztlich als Grundlage für die spätere Umsetzung.
Abstract
2/3 of Austrian consumers already order goods online (KMU Forschung Austria, 2019); between 2006 and 2015, expenditures for online purchases in Austria increased from € 1.5 billion to € 7.0 billion. However, the increase in ecommerce also leads to a restructuring of deliveries of goods: the classic "B2B" (business-2-business) delivery traffic from the producer to the shop is being replaced by "B2C" traffic (business-2-consumer), the responsibility for the "last mile" shifts from the end customer to service providers (courier, express and parcel service). Instead of shops - which function as central contact points - deliveries are fragmented into a large number of end customers, and thus destinations, which in turn requires new logistics concepts.
The main objective of the INNS’PAKET project is to develop an economically efficient, effective and sustainable transport logistics system for the Tyrolean central region - and thus not only for the city center of Innsbruck - through cooperation between industry, research and administration. The content is divided into two thematic focal points: 1) B2C delivery traffic: delivery of parcel services to end customers (parcel service) and 2) B2B delivery traffic: delivery for retailers/shops.
For B2C delivery traffic, the creation of a central logistics hub in the vicinity of high-ranking modes of transport (road, rail) is planned, which all delivery services must address. The distribution to end customers as well as the operation of the distribution centre shall be carried out by a company determined in a public tender procedure for a certain period of time (approx. 5-10 years). Special requirements and framework conditions must be defined in the course of awarding the contract - from social and environmental standards (employment conditions, vehicle fleet, proportion of cargo bikes, etc.) to delivery times and services.
In order to optimise B2B delivery traffic, the introduction of a service that is bundled accordingly and based on cooperation is to be conceived in the course of the second thematic focus. Goods from different manufacturers and product groups are pre-sorted in the central logistics node and delivered centrally to retailers and shops.
The innovative content of the project lies in the creation of a novel organisational framework for coordination and cooperation, taking into account legal requirements as well as actual market requirements and economic feasibility. The application of new technological instruments in order to implement cooperation in practice such as blockchain technologies will also be examined in detail. The results and findings gained in the course of the project are meant to serve as the basis for a later implementation of such a logistics hub.