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Tröpferlbad 2.0

Technische, planerische und finanzielle Umsetzung eines Coolspotnetzwerks, mit besonderem Fokus auf vulnerable Gruppen

Programm / Ausschreibung Smart Cities, Smart Cities, Smart Cities Demo - Living Urban Innovation 2018 Status abgeschlossen
Projektstart 15.04.2019 Projektende 14.04.2022
Zeitraum 2019 - 2022 Projektlaufzeit 37 Monate
Keywords Urban Heat Island, vulnerable Gruppen, Coolspot, blau-grüne Infrastruktur, mikroklimatische Simulation, Beschattung, Photovoltaik, Freiraumfinanzierung, Freiraumnetzwerke

Projektbeschreibung

Das Schaffen von kühlen Freiraum-Netzwerken in Wien aber auch in anderen Städten wird in naher Zukunft bedingt durch die steigenden Temperaturen immer wichtiger. Ein gesundes und kühles Stadtklima ist eines der essentiellsten Gemeingüter unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Das Projektziel ist daher das Schaffen von sogenannten Coolspots, also multifunktionalen kühlenden Oasen im urbanen Freiraum.
Der Projekttitel „Tröpferlbad 2.0“ bezieht sich auf die ersten Volksbäder, die aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse ab Ende des 19. Jahrhunderts in Wien errichtet wurden und ein Segen für die Volksgesundheit der damaligen Zeit war. Die Coolspots sollen es den Tröpferlbädern gleichtun, indem sie der heutigen Bevölkerung in der heißen Jahreszeit Abkühlung verschaffen. Im ersten Projektschritt steht die Co-kreative Entwicklung und Umsetzung zweier prototypischer Demo-Coolspots auf einer öffentlichen und einer halböffentlichen Fläche. Mikroklimatische Simulation, Materialinnovationen und lokale Energiegewinnung im öffentlichen Raum kommen zum Einsatz.
Durch die Erkenntnisse, die im Zuge der Konzeption, Errichtung und Monitoring-Maßnahmen der Demo-Coolspots gesammelt werden wird ein technischer und sozialwissenschaftlicher proof of concept erbracht, der als Grundlage für eine Skalierung der Tröpferlbad-Coolspots über das gesamte Stadtgebiet hinweg dienen wird. Die Skalierung besteht in der holistischen Entwicklung und Erarbeitung von Strategien zur Integration der Projektergebnisse in existierende Prozesse des städtebaulichen Kontexts und der Stadtverwaltung. Es soll mindestens eine Integration in den STEP stattfinden. Das vorliegende Projekt wird als erste Umsetzungsmaßnahme im Rahmen des geschäftsstellenübergreifenden InKA-Programms der Stadt Wien, aber auch in private oder semi-private Initiativen wie in die Grätzloasen (ein Programm der LA 21) als Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel dienen.
Im zweiten Schritt sollen ein Konzept für ein stadtweites Coolspot Netzwerk sowie Finanzierungsmodelle für dieses entwickelt werden. Um eine Skalierbarkeit zu erreichen werden daher detaillierte Planungs-und Handlungsanweisungen in den Bereichen: Funktionalität, Planung, Architektur/Design, Finanzierungsmodelle, Partizipation entwickelt. Das Projekt soll Startpunkt sein für ein sich dynamisch verdichtenden Netzes an städteweiten Coolspots.
Die klimapositiven, offenen und innovativen Stadträume sollen den Bedürfnissen aller Bevölkerungsgruppen (insbesondere vulnerablen Gruppen) entsprechen und so das Gesundheitsrisiko von extremen Hitzeperioden im urbanen Kontext minimieren, bei gleichzeitiger multifunktionaler Nutzung des Freiraums. Ganz ohne Konsumzwang wird so Sommerfrische im urbanen Raum geboten.